„Act of H”Mode-Start-Up unterstützt Hilfsorganisationen mit Designs aus Köln

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Designerin Rahel Brochhagen und  Gründer Martin Schmickler

Köln-Ehrenfeld – Klimakrise, Unwetterkatastrophen, Corona – die schlechten Nachrichten scheinen aktuell kein Ende zu nehmen. Dabei wollen viele Menschen nicht tatenlos bleiben, sondern etwas gegen die vielen Krisen auf der Welt unternehmen – aber wie, und wo soll man anfangen?

Das Kölner Start-Up und Modelabel „Act of H” möchte hier ansetzen und sich aktiv an der Bewältigung der Krisen beteiligen: „Mit dem Beginn der Pandemie haben wir uns gefragt, wie wir unsere Zeit sinnvoll und sozial nutzen können”, erklärt Gründer Matthias Schmickler. 

Gemeinsam mit der Ehrenfelder Designerin Rahel Brochhagen entwickelte der 29-Jährige schließlich die Idee einer gemeinnützigen Bekleidungsmarke: „Es ist schließlich so, dass man die Krisen nicht getrennt voneinander betrachten kann – sie alle hängen irgendwie zusammen”, so Schmickler.

Kollektionen stehen für Corona, die Umweltkrise oder das Sterben im Mittelmeer

Gemeinsam mit seinem Bruder Matthias und Schulfreund Johannes van Roessel riefen die beiden „Act of H” ins Leben. Unter diesem Label verkaufen sie seit 2021 sogenannte „Krisen-Shirts”, mit deren Erlös sie ausgewählte Hilfsorganisationen unterstützen: „Wir bieten vier verschiedene Kollektionen an”, erklärt Rahel Brochhagen, die das Logo des Start-Ups und die Designs der T-Shirts entworfen hat: „Eine Kollektion steht für die Corona-Pandemie, eine für die Umweltkrise, eine weitere für das Sterben im Mittelmeer und mit der letzten möchten wir uns gegen Diskriminierung aller Art einsetzen.”

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Mit jedem verkauften T-Shirt spendet „Act of H” vier Euro an den jeweiligen Kooperationspartner: Kauft man im Online-Shop etwa ein Shirt der Kollektion „Gaia” unterstützt man das Kölner Projekt „Planted”, das unter anderem Aufforstungsprogramme im Königsforst und im Taunus durchführt. Die Kollektion „Porto Sicuro” hingegen kommt der Organisation „United for Rescue” zugute, die sich in der Seenotrettung engagiert.

Kölner lassen T-Shirts unter fairen Bedingungen produzieren

Alle T-Shirts sind unisex und werden unter nachhaltigen Bedingungen produziert. Denn wie der Zufall es will, ist Rahel Brochhagens Cousine ist mit einem Äthiopier verheiratet, dessen Bruder eine Textilfabrik betreibt: „Da können wir also nachvollziehen, wie die T-Shirts produziert werden, die Baumwolle wird direkt vor Ort geerntet und unter fairen Bedingungen verarbeitet”, erzählt die 34-Jährige.

Tragetasche

Zum Sortiment von „Act of H" gehören neben T-Shirts auch schwarze Stoffbeutel.

Die Zusammenarbeit mit der äthiopischen Fabrik sorge aber nicht nur für transparente Produktionsketten, sondern auch für gesicherte Gehälter und Arbeitsplätze in dem Bürgerkriegsland: „Für die Fabrik ist es der erste Auftrag, der ins Ausland geht”, erklärt Schmickler, „es ist also auch für die Arbeiter von großer Bedeutung.”

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Die Designs der T-Shirts selbst sind schlicht gehalten, die Farbauswahl ist auf Schwarz und Weiß begrenzt: „Wir haben uns bewusst für eine simple und subtile Gestaltung entschieden”, erklärt Brochhagen, „wir wollten nicht, dass die Shirts sagen: ‘Schau her, ich spende Geld und tue Gutes’.”

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Vollzeit arbeitet dabei keiner der Beteiligten an dem Projekt. Für Gründer Martin Schmickler und seine Kollegen ist es viel mehr eine Herzensangelegenheit: „Auch nach einem langen Arbeitstag machen wir gerne damit weiter”, erzählt der 29-Jährige, der derzeit als Doktorant arbeitet und im Fach ‘Informationsmanagement’ promoviert: „Es geht uns nicht darum, mit den Krisen-Shirts Geld zu scheffeln - wir wollen uns sozial engagieren und ein Bewusstsein für die weltweiten Krisen schaffen.” 

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Das „H” in „Act of H” kann dabei übrigens für vieles stehen: Für Help etwa, also Hilfe, oder Humanity, Menschlichkeit. Und die ist momentan schließlich besonders wichtig. https://actofh.com Instagram: @actofh