Schwimmbadschiffe in KölnWie sich das Rheinufer ohne Parkplätze verändern soll

Lesezeit 3 Minuten
Die Busse parken am Rheinufer nördlich der Bastei aufgereiht wie auf einer Perlenschnur. 

Die Busse parken am Rheinufer nördlich der Bastei aufgereiht wie auf einer Perlenschnur. 

Köln – Mitten im Sommer sind auf den Straßen besonders viele Reisebusse zu sehen. Sie parken unter anderem zwischen Bastei und Elsa-Brändström-Straße entlang des linken Rheinufers aufgereiht wie auf einer Perlenschnur. Auf der anderen Seite der Bastei – im Abschnitt bis zur Machabäerstraße – bietet sich ein ähnlicher Anblick mit parkenden Pkw. Das linke Rheinufer gleicht in diesem Bereich einem Parkplatz. Der Kontrast zur gegenüberliegenden Flussseite mit dem Rheinpark könnte kaum größer sein.

Diskussionen über eine Umgestaltung des linken Rheinufers zwischen Hohenzollernbrücke und Zoobrücke laufen bereits seit mehr als einem Jahrzehnt – verändert hat sich allerdings bislang nichts. „Hier wird ein Goldstück mit Füßen getreten“, sagt Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister der Innenstadt.

„Das linke Rheinufer könnte ein touristischer Magnet werden, aber ich spüre keinen Willen, an das Thema heranzugehen“, so Hupke. Das Ufer sei eigentlich deutlich zu schmal, um dort Flohmärkte und Feste zu veranstalten. Würde die Stadt die Parkplätze entfernen, ließe sich der Bereich in höchstens zwei Jahren umgestalten, schätzt der Bezirksbürgermeister.

Schiffe mit Schwimmbädern könnten anlegen

Dann sei es auch denkbar, Schiffe mit Schwimmbädern anlegen zu lassen, wie es sie zum Beispiel in Wien gibt. Die Stadt verweist auf Anfrage darauf, dass es keinen politischen Beschluss zur Umgestaltung des Ufers gebe. „Hinsichtlich des Stellplatzes am Rheinufer bestehen keine politischen Überlegungen, das Parken für Busse nördlich der Bastei zu unterbinden“, sagte eine Stadtsprecherin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Parkplätze für Reisebusse

Den Fahrern von Reisebussen rät die Stadt, den Haltepunkt an der Komödienstraße anzufahren, um die Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. Den Bus können sie anschließend gebührenfrei am „Buspark Köln“ am Kuhweg in Niehl parken. Alternativ stehen der gebührenpflichtige Parkplatz am Konrad-Adenauer-Ufer nördlich der Bastei sowie im Rechtsrheinischen der gebührenpflichtige Parkplatz an der Gummersbacher Straße zur Verfügung. Während der Adventszeit kommt der Messe-Parkplatz P22 hinzu. (att)

Während die Fahrer ihre Reisebusse an der Bastei regulär abstellen dürfen, ist ihnen an der Komödienstraße lediglich das Herauslassen der Passagiere erlaubt. Da vor der Kirche St. Andreas nur wenige Parkplätze zur Verfügung stehen, herrschen dort chaotische Zustände. Busfahrer halten in zweiter Reihe an, um Touristen abzusetzen, andere lassen den Motor laufen oder machen ihre Mittagspause.

Die Stadt hat zwar angekündigt, dass das Ordnungsamt öfter vor Ort kontrollieren soll, noch hat das aber keine sichtbaren Auswirkungen. Der Gehweg am Haltepunkt ist zudem extrem schmal, weshalb ein Durchkommen kaum möglich ist, wenn die Fahrgäste der Reisebusse im Pulk aussteigen. Jeden Tag halten dort zwischen 70 und 110 Busse.

Viel Platz am Parkplatz Kuhweg

Viel Platz am Parkplatz Kuhweg

Die Stadt hat für die Komödienstraße zwar inzwischen eine Alternative in Planung, diese lässt sich jedoch nicht wie geplant umsetzen. Am Kuhweg in Niehl soll auf einem großen Parkplatz ein zentraler Anlaufpunkt für Reisebusse entstehen. „Von dort aus ist ein emissionsfreier Shuttle-Verkehr ins Stadtzentrum geplant“, sagte eine Stadtsprecherin am Dienstag. Einen elektrisch fahrenden, für die Touristen kostenlos nutzbaren Busshuttle zwischen Kuhweg und der Komödienstraße habe die Stadt zwar zur Förderung angemeldet, diese sei aber nicht bewilligt worden. Ein Ingenieurbüro habe dennoch eine vorbereitende Machbarkeitsstudie für den Shuttleverkehr erstellt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Ergebnisse werden zunächst verwaltungsintern abgestimmt und dann dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt. „Wir diskutieren außerdem über andere, kurzfristige Alternativen zur Komödienstraße, können dazu aber zurzeit noch keine Details bekanntgeben“, sagte die Stadtsprecherin.