Kölner Altstadt-LegendeIm „Haxenhaus“ sitzt man jetzt auf Kloster-Fliesen

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Haxenhaus

Wilhelm Wichert auf dem neuen Fliesenboden

Köln – Dass er in seinem „Haxenhaus“ auf historischem Boden steht, das war für Wirt Wilhelm Wichert schon immer sehr wichtig. Schließlich wurde das Gebäude in der Altstadt urkundlich erstmals vor 800 Jahren erwähnt. Nun hat Wichert aber noch einen draufgesetzt. Schon vor einigen Jahren hatte er einen 120 Jahre alten Fliesenteppich aus einer Klosterkapelle in Erkelenz-Immerath gerettet, die dem Tagebau weichen musste.

Segen vom Domkapitular

Nun hat er die prächtigen, von Villeroy & Boch gefertigten Fliesen in der Pandemie-Zeit im Gastraum verlegen lassen. Zur feierlichen Einweihung kam der Erkelenzer Bürgermeister Stephan Muckel mit einer ganzen Abordnung: „Danke, dass Sie geholfen haben, ein Stück Geschichte und Erinnerung zu bewahren.“ Domkapitular Dominik Meiering segnete den neuen Boden. Und sogar Wendelin Boch, Vorstandsvorsitzender von Villeroy & Boch, sandte ein Dankes-Schreiben. Einverstanden mit der Verlegung der ortsfremden Fliesen war auch der Denkmalschutz. Sie seien auf jeden Fall besser als der Boden aus den 50er Jahren, der hier vorher war.

Der „Haxenhaus“-Wirt selbst dankte vor allem seiner Frau Chantal Wichert. Die habe nämlich die sechswöchigen Arbeiten der Mosaiklegern aus der Eifel akribisch überwacht, damit das Muster auch korrekt zusammengesetzt wurde. „Die hat auf jeden Zentimeter geachtet.“

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Die Erkelenzer kündigten an, künftig öfter ins „Haxenhaus“ zu kommen, um „ihren“ Boden, auf dem früher vor allem Nonnen wandelten, bei Kölsch und Haxen bewundern zu können. Da meldete sich ein Kölner aus dem Off: „Dat is jot, da krieje mer dat Jeld widder ren.“