EM-Fanzone am Rheinufer macht es möglichTrankgasse an zwei Tagen im Juni für Autos wieder geöffnet

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04.03.2024 Köln. Auf der zur Fahrradstraße umgebauten Trankgasse direkt an der Domplatte hat die Stadt Köln zahlreiche Fahrradständer aufgebaut. Das Angebot wird gut genutzt. Foto: Alexander Schwaiger

Verkehrspolitischer Zankapfel: An zwei Tagen im Juni ist die Trankgasse wieder geöffnet, um ein Verkehrschaos während der Fußball-EM zu verhindern. Foto: Alexander Schwaiger

Die Verwaltung will bei den Spielen der Schotten gegen die Schweiz und der Engländer gegen Slowenien am 19. und 25. Juni in Köln einem Verkehrschaos vorbeugen.

Im Streit um die Sperrung der Trankgasse ist die FDP im Verkehrsausschuss mit einem Dringlichkeitsantrag gescheitert, die seit mehr als einem Jahr gesperrte Verbindung zwischen Dom und Hauptbahnhof während der Fußball-EM vom 14. Juni bis 14. Juli für den Autoverkehr zu öffnen.

Für die FDP hatte Christian Beese den Vorstoß damit begründet, dass durch die kurzfristige Einrichtung einer weiteren Fanmeile am Konrad-Adenauer-Ufer auf Höhe der Bastei die Philharmonie und der Musicaldome so gut wie gar nicht mehr zu erreichen seien. Sie wurde von der Ausschussmehrheit abgelehnt. Lediglich die CDU stimmte mit den Liberalen.

Die dritte Fanmeile neben dem Heumarkt und dem Tanzbrunnen war kurzfristig eingerichtet worden, nachdem schottische und englische Fanverbände die Sicherheitsbehörden gewarnt hatten, dass der Platz dort bei weitem nicht ausreichen werde. Man rechne mit jeweils bis zu 100.000 Fans, die zu den Spielen nach Köln kommen könnten.

Wiener Philharmoniker konkurrieren mit schottischen Fußballfans

Dennoch wird es zwei Ausnahmen zur grundsätzlichen Sperrung der Trankgasse geben. Das hat das Verkehrsdezernat am Dienstag im Verkehrsausschuss bestätigt. Weil das Rheinufer zwischen dem 18. und 20. sowie dem 24. und 26. Juni wegen des Public Viewings gesperrt oder nur eingeschränkt befahrbar sein wird, soll an den beiden Spieltagen 19. und 25. Juni die Trankgasse zwischen 14 und 24 Uhr für Hotel- und Philharmonie-Besucher geöffnet werden.

Am Mittwoch, 19. Juni (21 Uhr) trifft Schottland im Rhein-Energie-Stadion auf die Schweiz, zuvor spielt Deutschland um 18 Uhr in Stuttgart gegen Ungarn. Da dürfte es am Rheinufer voll werden. Am selben Abend gastieren die Wiener Philharmoniker in Köln.  Sechs Tage später, am 25. Juni, kommt es in Köln zu der Begegnung der Engländer gegen Slowenien, ebenfalls zum 21 Uhr. Dem vorprogrammierten Verkehrschaos an beiden Spieltagen will das Verkehrsdezernat vorbeugen.

Eine grundsätzliche Öffnung der Trankgasse während der EM sei schon deshalb nicht möglich, weil je nach Fan-Andrang am Rheinufer der Tunnel als zusätzlichen Korridor zum Hauptbahnhof benötigt wird, sollte der Breslauer Platz überlastet sein. Deshalb müsse es bei den Ausnahmen am 19. und 25. Juni bleiben. Die Mobilitätskonzepte seien mit langem Vorlauf vor dem Turnier mit der Uefa abgestimmt worden. 

„Wir erwarten, dass viele der internationalen Fans nicht mit dem Auto, sondern mit der Bahn anreisen“, sagte Verkehrsdezernent Ascan Egerer. Da die Einrichtung einer temporären dritten Fanzone am Rheinufer kurzfristig erfolgt sei, habe man sich entschieden, „für diese Zeiträume die Alternative Trankgasse wieder anzubieten“.

Ob und wie viele weitere Spiele in der Fanzone am Rheinufer gezeigt werden, hängt stark vom Abschneiden der deutschen Mannschaft ab. Bisher stehen das Spiel Belgien gegen Rumänien am 22. Juni und das Achtelfinale am 30. Juni zur Debatte.