Vergleich der AustragungsorteKölner Schildergasse profitiert kaum von EM-Touristen

Lesezeit 2 Minuten
Blick in die Schildergasse

Die Schildergasse lag im ersten Halbjahr auf Platz 4 der am meisten besuchten Einkaufsstraßen.

Allerdings war die Steigerung in anderen Spielorten wie Stuttgart und München wesentlich höher. Das hat verschiedene Gründe. 

Die Fußball-EM bringt nicht nur viele Fans in Stadien und Feierzonen, sondern auch in die Einkaufsstraßen. Nach den neuesten Zahlen der Kölner Firma Hystreet stieg im Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Passantenfrequenz auf der Schildergasse um 4,3 Prozent. Allerdings waren die Steigerungen in den anderen Austragungsorten wesentlich höher. In der Königstraße in Stuttgart waren es 36,6 Prozent, in der Kaufingerstraße in München 17,2 Prozent, danach folgt die Bahnhofstraße in Gelsenkirchen mit 13,3 Prozent und der Westenhellenweg in Dortmund mit 11,7 Prozent.

Euro 2024

Public Viewing Deutschland Dänemark

„Die Unterschiede können die verschiedensten Ursachen haben, zum Beispiel das Wetter oder die Entfernung des Stadions von der Einkaufsstraße“, sagt Julian Aengenvoort, Geschäftsführer von Hystreet. Außerdem sei die Frequenz in der Schildergasse ohnehin sehr hoch, sodass die prozentuale Steigerung nicht so stark ausfällt wie andernorts, wo außerhalb der EM wesentlich weniger los ist.

Alles zum Thema Schildergasse

Fußball-EM belebt die Kölner Innenstadt

Dennoch: „Die Analyse zeigt, dass sich die Bilder einer belebenden EM gerade in den Spielstädten quantifizieren lassen.“ In Orten, in denen keine Spiele stattfanden, waren keine Steigerung gemessen worden. „Events sind generell ein Schlüssel für belebte Innenstädte. Die gilt nicht nur für Großveranstaltungen wie die Fußball-EM, sondern auch für klassische Stadtfeste und Cityevents“, so Aengenvoort. „Dies sollte Ansporn für alle Innenstadtakteure sein, mit Events wie zum Beispiel Stadtfesten oder verkaufsoffenen Sonntagen ihre Citys ‚zu bespielen‘.“

Insgesamt sind im ersten Halbjahr die Passantenfrequenzen in den Innenstädten gestiegen. Bundesweit lagen sie um rund 2,5 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Schildergasse allerdings verlor zwei Prozent, liegt aber mit 10,1 Millionen Passanten immer noch bundesweit auf Platz 4. Spitzenreiter sind die Kaufingerstraße (13,8 Millionen Passanten/plus 7 Prozent) und die Neuhauser Straße (13,4 Mio./4 Prozent) in München.

Bundesweit 300 Laser-Messpunkte

Auf Platz drei folgt die Georgstraße in Hannover (11,4 Mio./8 Prozent). Hannover ist zwar kein Spielort, aber der „zentrale Gastgeber“ der EM, einige Teams haben hier ihre Hotel-Standorte. Auf Platz fünf liegt die Königstraße in Stuttgart (10,1 Mio./20 Prozent). Die große Steigerung in Stuttgart wiederum hängt wohl mit dem starken EM-Juni zusammen.

Hystreet misst die Passantenfrequenzen mit Laserscannern, die an Hausfassaden angebracht sind. Bundesweit gibt es 300 Laser-Messpunkte.