„Jim & June“ in KölnBekannte Gastronomen bieten „international kreative“ Küche mit amerikanischem Flair

Lesezeit 4 Minuten
Ein Mann steht in einem Restaurant.

Sascha Bayer ist Inhaber des „Jim & June“.

Im ehemaligen „Café Magnus“ hat Anfang Juni ein neues Restaurant eröffnet, die Gastronomen betreiben bereits das Lokal gegenüber.

Das „Café Magnus“ war mit seiner sonnenverwöhnten Terrasse direkt am Bahnhof Süd ein beliebter Treffpunkt für Studierende – bis es Anfang vergangenen Jahres schließen musste. Seitdem stand das Eck-Lokal leer. Nun ist aber wieder Betrieb an der Meister-Gerhardt-Straße 35 und die neuen Gastronomen sind keine Unbekannten im Veedel. Denn sie betreiben nicht nur seit 2013 das „St. Louis Café“ in Deutz, sondern auch direkt gegenüber vom neuen Lokal das beliebte „St. Louis Breakfast“.

Meatball-Pasta und Pastrami-Sandwich im „Jim & June“

Sascha und Mikko Bayer haben für ihre neue Gastronomie, das „Jim & June“, jedoch ein ganz neues Konzept entwickelt: „Wir wollen diese Ecke diverser gestalten. Deswegen ist es nicht das Ziel, in die gleiche Kerbe zu schlagen, mit einem Konzept, das wir schon haben.“ Ursprünglich hätte sich das Ehepaar auch andere Läden in anderen Veedeln angeschaut, um dort ein weiteres St. Louis Café oder Breakfast aufzumachen. Aber es waren keine passenden Räumlichkeiten dabei – und dann wurde der Laden gegenüber frei. „Wir glauben an diese Ecke und das Veedel“, sagt Sascha Bayer. Deswegen sei die Entscheidung, in direkter Nachbarschaft ein weiteres Lokal zu eröffnen, schnell gefallen. Allerdings eben dann mit einem anderen Konzept.

Alles zum Thema Vegane Restaurants

Eine Straßenkreuzung mit zwei Cafés

Das „Jim & June“ liegt direkt gegenüber vom St. Louis Breakfast.

Die Speisekarte ändert sich derzeit noch, die Gastronomen wollen erstmal austesten, was gut ankommt und was nicht. Insgesamt soll die Küche „international kreativ“ sein: „Wir wollen nicht das Restaurant sein, das sich ganz klassisch einsortieren lässt.“ Neben amerikanisch angehauchten Gerichten und Snacks wie Meatball-Pasta, Pastrami-Sandwich oder Mac-and-Cheese-Balls gibt es etwa auch andere Pasta-Gerichte, Salate oder Kuchen. Vieles davon vegetarisch oder vegan: „Das sind Gäste, die wir nicht außen vor lassen dürfen.“ Auf der Getränkekarte stehen neben Kaffee und verschiedenen Weinen auch sieben Biersorten, abends gibt es außerdem eine Cocktailkarte: „Wir haben die Klassiker wie den Espresso-Martini, aber zum Beispiel auch einen Cheesecake-Cocktail“, sagt Sascha Bayer.

Einrichtung ist von amerikanischen Restaurants inspiriert

Im April 2023 sind die Gastronomen nach New York geflogen: „Wir haben uns innerhalb von drei Tagen mehr als 150 Gastronomiebetriebe angeguckt.“ Nicht wegen der amerikanischen Küche, die habe Sascha und Mikko Bayer weniger interessiert. „Aber uns inspirierte das Restaurant-Flair mit Essen und Trinken an der Theke und den gemütlichen Separees“, sagt Sascha Bayer. Solche Separees mit gepolsterten Bänken sowie eine lange Theke mit Sitzplätzen finden sich nun auch im „Jim & June“.

Blick in den Innenraum des Restaurants mit grünen Wänden, holzvertäfelter Decke und Holzboden.

Mit gedecktem Grün und viel Holz ist das neue Lokal gestaltet.

Unaufgeregt und „casual“ soll das Lokal sein. Zu der Inneneinrichtung gehört auch ein Foto aus den 80ern, das die Namensgeber zeigt. Jim und June sind Verwandte von Mikko Bayer, die mittlerweile beide nicht mehr leben. „Wir waren auf der Suche nach einem Namen, der auch persönlich konnotiert ist“, erklärt Mikko Bayer. Und Jim und June seien immer gute Gastgeber gewesen. Mit viel Liebe zum Detail wie dem Foto wurde in den vergangenen Monaten ein mit seinen grünen und Holz-Elementen gemütliches, retro-modern anmutendes Restaurant eingerichtet.

„Die intensive Phase des Umbaus war relativ kurz. Davor zog es sich etwas hin, weil wir Probleme hatten, die Materialien zu bekommen, Handwerker zu finden, dann ist unser Elektriker auch noch insolvent gegangen. Diese Verzögerungen haben dazu geführt, dass wir nun erst im Juni öffnen konnten.“ Ursprünglich sei eine Öffnung nach Karneval geplant gewesen. „Es wurde aber schnell klar, dass das nicht haltbar ist.“ Eine weitere Hürde war die Suche nach Küchenpersonal: Während es kein Problem gewesen sei, Mitarbeiter für die Theke und den Service zu finden, sei die Suche nach Köchen schwierig. Vor zehn Monaten hätten die Gastronomen Anträge für Köche aus Indonesien gestellt – davon sei noch keiner da. „Da muss unser Team auf jeden Fall noch wachsen.“

Noch ist das „Jim & June“ noch mit verkürzten Zeiten geöffnet (Montag und Dienstag sind vorübergehend Ruhetage), ab dem 29. Juni gibt es neben dem Abendgeschäft dann auch Brunch am Wochenende.