Kölner KinderklinikWeil Pflegekräfte beim Corona-Bonus leer ausgingen, sammelte Förderverein 500.000 Euro

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Vor dem Kinderkrankenhaus steht ein Krankenwagen

Das Kinderkrankenhaus auf der Amsterdamer Straße.

Um die Arbeit der Pflegekräfte während der Pandemie anzuerkennen, schüttete der Förderverein des Kinderkrankenhauses Boni aus.

Die Pflegekräfte des Kinderkrankenhauses Amsterdamer Straße freuen sich über eine Welle der Solidarität. Sie waren nämlich anders als die meisten anderen Krankenhäuser beim Pflegebonus, den der Bundestag zur Würdigung der herausragenden Leistungen des Pflegepersonals während der Corona-Pandemie beschlossen hatte, leer ausgegangen. Dies hatte für riesige Enttäuschung gesorgt.

Das wollte der Förderverein des Kinderkrankenhauses Amsterdamer Straße so nicht stehen lassen und sprang mit privaten Spendengeldern ein. Bereits zu Weihnachten hatte der Verein „in Anerkennung der harten Arbeit der geschätzten Mitarbeiter“ Boni als steuerfreien Inflationsausgleich bereitgestellt. 200.000 Euro waren dafür zur Verfügung gestellt worden.

Das ist eine Anerkennung für den unermüdlichen Einsatz zum Wohle unserer Kinder
Gerd Thomas Gemein, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins des Kinderkrankenhauses Amsterdamer Straße

Jetzt stockte der Förderverein seine Anerkennung nochmals deutlich auf: Dank einer großzügigen privaten Spende von 300.000 Euro habe man nun nochmal zusätzlich jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter einen steuerfreien Bonus von 1000 Euro gewähren können, teilte der Vorstandsvorsitzende Gerd Thomas Gemein mit. Damit seien vom Förderverein in Summe 500.000 Euro gesammelt und ausgezahlt worden. Dies sei „eine Anerkennung für den unermüdlichen Einsatz zum Wohle unserer Kinder“, sagte Gemein.

Die Auszahlung des von der Politik beschlossenen und finanzierten einmaligen Bonus von bis zu 3000 Euro war dagegen an bestimmte Bedingungen geknüpft worden. Anspruch hatten nur Kliniken, die im Jahr 2021 mehr als zehn Covid-10-Patienten mindestens 48 Stunden beatmet hätten. Die Kinderklinik Amsterdamer Straße war leer ausgegangen. Daraufhin hatten die Mitarbeitenden „wegen des ungerecht verteilten Pflegebonus“ einen Protestbrief an Gesundheitsminister Karl Lauterbach geschrieben. Darin schilderten sie etwa die Belastungen, die durch die Behandlung der mit Corona infizierten Neugeborenen entstanden – zumal deren ebenfalls infizierte Eltern nicht zu ihren Kindern konnten. In der Hochphase der Pandemie hatten zudem zahlreiche Kinder-Intensivpflegekräfte auf der Lungenintensivstation im Krankenhaus Merheim ausgeholfen. (ari)