„Für den Ernstfall entscheidend“Kölner Steb übt mit Freiwilligen Hochwasserschutz am Rhein

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Freiwillige Helferinnen und Helfer vor dem von ihnen aufgebauten Sandsackwall am Samstag am Rheinufer in Köln-Poll.

Freiwillige Helferinnen und Helfer vor dem von ihnen aufgebauten Sandsackwall am Samstag am Rheinufer in Köln-Poll.

Erstmal hat die Steb Freiwillige bei ihren Hochwasserübungen eingebunden. Deren Hilfe sei im Ernstfall entscheidend.

Mit einer auf zwei Tage angelegten Aktion unter Beteiligung von Freiwilligen haben die Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) Köln am Wochenende ein Hochwasser-Szenario entlang des rechtsrheinischen Rheinufers und verschiedene Schutzmaßnahmen dagegen geübt. Beteiligt waren auch städtische Ämter, Hilfsorganisationen und Partnerfirmen der Steb. Dafür sind am Freitag und Samstag an unterschiedlichen Rhein-Abschnitten und in unterschiedlichen Szenarien rund 240 Einsatzkräfte und zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz gewesen.

Letztere hatten sich erstmals im Vorfeld für die Übung angemeldet und übten beispielsweise am Samstag auf dem Gelände der Steb in Merheim das Befüllen von Sandsäcken mit Füllmaschinen. Rund um die Station der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) an der Alfred-Schütte-Allee in Poll wurde dann bei hochsommerlichen Bedingungen der Aufbau eines gut zehn Meter langen Sandsackwalls geprobt. „Diese Arbeiten, auch und gerade mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Kölns sind im Falle des Falles für den Erfolg von Hochwasserschutzmaßnahmen entscheidend“, betonte Steb-Vorständin Ulrike Franzke.

Köln durch Klimawandel besonders durch Hochwasser gefährdet

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„Der Schutz vor Hochwasser ist in Köln fest verankert. Doch durch den Klimawandel und die Zunahme von Starkregenereignissen steigt die Gefahr, von den Wassermassen überrascht zu werden“, sagte Franzke. Wenn der Pegel sprunghaft steigt, sind die Einsatzteams der Steb, der städtischen Ämter sowie die Hilfsorganisationen darum auch auf die Unterstützung der Kölnerinnen und Kölner angewiesen, so Franzke weiter.

Von der Sandsackfüllaktion mit Freiwilligen verschafften sich auf dem Werksgelände der Steb Köln in Merheim Kalks Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer (links), Ulrike Franzke vom Vorstand der Steb und William Wolfgramm, Dezernent für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften der Stadt Köln, einen persönlichen Eindruck.

Von der Sandsackfüllaktion mit Freiwilligen verschafften sich auf dem Werksgelände der Steb Köln in Merheim Kalks Bezirksbürgermeisterin Claudia Greven-Thürmer (links), Ulrike Franzke vom Vorstand der Steb und William Wolfgramm, Dezernent für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften der Stadt Köln, einen persönlichen Eindruck.

„Ich habe mich für die Teilnahme hier angemeldet, weil in unserem Haus in Longerich im Laufe der Jahre bereits mehrmals der Keller unter Wasser gesetzt worden ist“, sagte Michael Stokhausen aus Longerich. DDer 40-Jährige war einer von 15 Helfern, die am Samstag in Poll die zuvor von anderen Freiwilligen gefüllten und rund 15 Kilogramm schweren Plastiksäcke zu einem etwa einen halben Meter hohen Damm aufschichteten. Gut eine Stunde dauerte die Übung.

„Wir binden in diesem Jahr erstmals die Bevölkerung aktiv ein und zeigen, wie alle Interessierten mithelfen können, Köln wasserfest zu machen“, führte Ulrike Franzke aus. Die Stadt Köln ist aufgrund ihrer geografischen Lage besonders hochwassergefährdet. Der technische Hochwasserschutz in Köln bietet bei einem Hochwasserereignis, das statistisch einmal in 200 Jahren auftritt, Schutz bis zu einem Wasserstand von 11,90 Meter am sogenannten Kölner Pegel.