Köln – So was kommt auch nicht alle Tage vor: Die Tierarzt-Praxis im Kölner Zoo verwandelte sich in einen Operationssaal. Und dann schritten Ärzte ein, die eigentlich an Menschen operieren: Claus Franke und sein Team aus den Düsseldorfer Sana-Kliniken. Sie entfernten der 30-jährigen Orang-Utan-Dame Cori einen gutartigen Tumor aus der Gebärmutter.
Affendame erholt sich in ihrer Gruppe
Die gute Nachricht zuerst: Affendame Cori hat die Operation gut überstanden und erholt sich jetzt bei ihrer Tochter Ciri (5) und ihrer knapp einjährigen Enkeltochter Cabu. „Sie frisst auch schon wieder besser“, sagt Zoo-Sprecher Christoph Schütt zufrieden.
Cori wollte nicht fressen, hatte wohl auch Bauchschmerzen
Was war passiert? Das betagte Orang-Utan-Weibchen war über mehrere Tage hinweg schlapp, hatte keinen Hunger, schien auch Bauchschmerzen zu haben. „Sie hing richtig durch“, schildert Schütt.
Ihre Pfleger reagierten sofort und informierten Zoo-Tierärztin Sandra Marcordes. „Sie versuchte, Cori erst mal mit Medikamenten zu helfen, dann folgte eine Ultraschall-Untersuchung unter Narkose. Dabei wurde eine massiv veränderte und entzündete Gebärmutter offensichtlich. Cori bekam Schmerzmittel und Antibiotika – und dann wurde eine Operation geplant.
Orang-Utans sind bekanntlich Menschenaffen und ähneln anatomisch mehr dem Menschen, als viele andere Tiere. Deshalb bat Marcordes ein Chirurgenteam der Düsselderfer Sana-Klinken um Hilfe.
Aus Zoo-Praxis wurde ein Operationssaal
„Prof. Dr. Claus Franke und sein Team verwandelten die Zootierarztpraxis im Handumdrehen in einen richtigen Operationssaal und führten die anspruchsvolle OP durch“, erzählt Schütt. Dabei wurde Coris Gebärmutter vollständig entfernt. Aber der Tumor war zum Glück nicht bösartig.