„Innovativster Bartender“Fachmagazin kürt Gastronom aus Belgischem Viertel in Köln

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Falstaff kürte den Kölner Stephan Hinz zum Innovativsten Bartender.

Köln – Der Bartender Stephan Hinz hat die Corona-Krise mit viel Kreativität gemeistert – so urteilt das kulinarische Fachmagazin „Falstaff“, das den Kölner Cocktailexperten von der Bar „Little Link“ in der Maastrichter Straße nun zum „Innovativsten Bartender“ gekürt hat.

Sein Abholservice bereits im ersten Lockdown und seine Cocktailkurse per Livestream hätten viele Nachahmer gefunden. „Die Online-Workshops sind echt cool, das macht richtig Spaß. Das hätte ich nicht gedacht. Wir haben uns in sehr kurzer Zeit professionalisiert und veranstalten inzwischen auch Tastings, Weihnachtsfeiern und Teamevents“, erzählt der 34-Jährige. Der Clou dabei: Die Teilnehmer erhalten zusammengestellte Pakete mit passenden Zutaten.

An denen ließen sich auch bestimmte Tendenzen und Vorlieben ablesen: „Eher weniger Experimentierfreudigkeit. Gin- und Aperitifpakete laufen dafür sehr gut. In anderen Kundenkreisen überwiegen klassische Cocktails wie Gin Fizz oder Old Fashioned, wobei wir einzelne Zutaten austauschen und daher die Klassiker neu interpretieren.“

Selbstgemachter Glühwein 

Und auch im November-Lockdown schritt Hinz mit einem mittlerweile weit verbreiteten Konzept voran: einem weihnachtlichen To-Go-Verkauf von Cocktails und selbst kreiertem Glühwein. Die jüngsten Geschehnisse um Gruppenauflösungen an Glühweinbuden in Ehrenfeld und im Belgischem Viertel könnten das To-go-Geschäft gefährden.

Hinz stellt klar: „Die Pandemie betrifft uns alle zu jeder Tageszeit. Wir sind alle dazu angehalten, uns regelkonform zu verhalten. Klar bitten wir unsere Gäste, sich an Abstandsregeln zu halten, aber hier über Verstöße anders zu richten als zum Beispiel über Situationen im Baumarkt oder in überfüllten Innenstädten finde ich schwierig und unverhältnismäßig“, so der 34-Jährige gebürtige Berliner.

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Er halte die Anstrengungen der Gastronomen, trotz herrschender Auflagen kreative Lösungen anzubieten, für löblich. „Wir gehen dann auch schon mal mit der Mülltüte durch das Veedel, sammeln unsere Becher ein und führen sie dem richtigen Kreislauf zu“, sagt Hinz.

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Das Little Link hatte nach eigenen Angaben das erste weihnachtlich dekorierte Fenster für den Verkauf seiner Cocktails und seines selbst kreierten Glühwein.

Kölner Bar Seiberts ebenfalls hoch im Ranking

Trotz aller Experimentierfreude, die von „Falstaff“ entsprechend gewürdigt wurde, sei die Situation weiter existenzbedrohend. „Man wird vertröstet und eine Zukunftsperspektive ist nicht erkennbar. Nach knapp neun Monaten wäre ein bisschen Planbarkeit wünschenswert. Dennoch versuchen wir von Tag zu Tag, uns neu zu erfinden und mit Würde und Haltung weiter zu machen.“

Hinz betreibt das „Little Link“ im Belgischen Viertel seit 2014. Er war bis 2010 Barchef im „Shepheard“am Rathenauplatz. Neben seiner Cocktailbar führt er ein Event- und Cateringunternehmen. Der Barexperte ist für außergewöhnliche Zutaten bekannt: Er macht auch vor Heu und Rucola nicht halt. Steinpilz-Whiskey findet man auf seiner Karte ebenso wie Lachs-Martini.

Auch andere Kölner Cocktailexperten dürfen sich über ein hohes Ranking im neuen Cocktailguide 2021 freuen: „Falstaff“ stufte die Bar „Seiberts“ am Friesenwall wie schon im Vorjahr mit 97 von 100 Punkten ein. Dem Ranking nach gehört sie zu den führenden Bars im deutschsprachigen Raum – Volker Seibert räumte den Titel als Innovativster Bartender bereits im Jahr 2017/18 ab. „The Grid Bar“ in der Friesenstraße erhielt zudem die Auszeichnung „Barteam des Jahres“ 2020.