Müll in KölnSauberkeit im Niehler Hafen verbessert – Ärger über Lkw-Fahrer bleibt

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Immer noch stehen einzelne Camper auf dem Busparkplatz am Niehler Hafen.

Immer noch stehen einzelne Camper auf dem Busparkplatz am Niehler Hafen.

Entlang der Straße Am Molenkopf helfen neue, metallene Großcontainer offenbar, das Müllproblem im Niehler Hafen zu verringern. Trotzdem bleibt Ärger nicht aus. 

Es ist eine raue Schönheit – das langgestreckte Rheinufer neben dem Niehler Hafen am Molenkopf. Die weitläufigen Flussauen mit Wiesen, dem Cranachwäldchen, Rheinstränden und Spazierwegen kontrastiert mit den Kränen, den hohen Containerstapeln und den Heizkraftwerken auf dem benachbarten Hafengelände. Nur ein Thema stört seit Jahren die Natur-, Fluss- und Industrieromantik: die immer wieder zu beobachtenden Ablagerungen an Unrat – abgeladener Bauschutt, Überreste von Grillabenden am Rhein sowie Abfälle aus dem Reiseproviant der Lkw-Fahrer, die am Straßenrand des Molenkopfs zuhauf parken und rasten.

AWB stellte Container entlang des Niehler Rheinufers auf

Die 2,5 Kilometer lange Straße, welche die Hafeneinfahrt am Kuhweg mit der Fahrrad- und Fußgängerbrücke nach Alt-Niehl am Ende des Molenkopfs verbindet, ist – auch aufgrund des allgemeinen Stellplatzmangels für den Last- und Frachtverkehr – ein wichtiger Rastplatz für Lastwagen; die Stellplätze am Rande der Straße sind abschnittsweise sogar explizit als Lastwagen-Parkplätze ausgewiesen.

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Viel sauberer: Offenbar tragen die silbernen Müllcontainer dazu bei, dass weniger wilder Müll abgelagert wird.

Viel sauberer: Offenbar tragen die silbernen Müllcontainer dazu bei, dass weniger wilder Müll abgelagert wird.

Doch in jüngerer Zeit scheint sich die Müllproblematik etwas entspannt zu haben: Bei zwei Ortsterminen dieser Zeitung am Rheinufer und dem Molenkopf ließ sich nicht übermäßig viel wilder Müll ausfindig machen. Zu sehen sind ab und zu ein paar Verpackungen und verwehte Planen am Straßenrand und auf den Brachflächen entlang des Molenkopfs; besonders auf halber Strecke, etwa auf Höhe der Containerstapel des benachbarten Hafenbeckens. Dafür fallen entlang der ganzen Strecke mehrere große, metallene Müllcontainer auf, die am Straßenrand aufgestellt sind. Sie werden offenbar gut genutzt – sowohl von Grillfreunden als auch von Lkw-Fahrern, und entlasten deutlich die in der Vergangenheit heillos überfüllten Papierkörbe entlang der Promenade. Aufgestellt haben die Rollcontainer die städtischen Abfallwirtschafts-Betriebe (AWB).

Müll liegt im Grünen.

Müll ist nur noch vereinzelt zu finden.

„Wir machen dreimal in der Woche im Bereich des Molenkopfs sauber“, heißt es aus der AWB-Pressestelle. „Und alle zwei Wochen kommt eine Reinigung durch das städtische Grünflächenamt dazu.“ Die Metallcontainer sind in erster Linie für die Sommermonate, insbesondere für Grillgut gedacht; bewusst verwende man daher Metall- statt Kunststofftonnen. Wenn die Tonnen jedoch für insgesamt mehr Sauberkeit sorgten, sei dies natürlich ein angenehmer Nebeneffekt. Die AWB bittet Grillgäste, die Tonnen auch zukünftig zu nutzen – und an ihrem Platz zu belassen. „Es war bereits vorgekommen, dass Tonnen die Rheinaue hinuntergerollt wurden. Das ist natürlich für unseren Abfuhrdienst schlecht, da er dort nur schwer an die Tonnen kommt.“

Sportverein klagt weiter über Verschmutzung

In einem anderen Teil des Niehler Hafens, rund um den Busparkplatz am Kuhweg, ist die Lage dagegen noch weitgehend unverändert. Der benachbarte Tennis- und Hockeyverein KKHT Schwarz-Weiß Köln klagt seit Langem über eine Vermüllung seines Umfelds sowie über Bus- und Lkw-Fahrer, die sich im an die Vereinsanlage angrenzenden Gebüsch „groß und klein“ erleichterten. Auf dem ausschließlich für Reisebusse vorgesehenen Platz parken weiterhin Wohnwagen und private Reisemobile.

„Die Stadtverwaltung hat vor einem Jahr aufräumen lassen und den Unrat entfernt“, bilanziert Torsten Bartel, Geschäftsführer des KKHT. „Das Grundproblem besteht aber weiterhin, nämlich, dass vor allem Lkw-Fahrer auf dem Gelände parken und sich in den Büschen erleichtern. Dieses ist nicht angegangen worden.“ Ein Sanitärgebäude am Terminal ist zwar im Prinzip vorhanden, jedoch seit Jahren außer Betrieb.