Gerichtsurteil gefälltKölner bieten erfundene Ferienwohnungen in ganz Europa an

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Die zwei Angeklagten haben Bilder aus Urlaubskatalogen abfotografiert und die Ferienwohnungen daraufhin auf manipulierten Internetseiten angeboten. (Symbolbild)

Köln – Als die Familie mit fünf Kindern und drei Erwachsenen endlich am Urlaubsort in der Provence ankam, war die Enttäuschung groß. Das wunderschöne Ferienhaus mit Pool und Meerblick war bereits belegt. Die Familie war einem Betrüger aufgesessen und hatte das Nachsehen, denn die 2000 Euro Vorauszahlung waren weg. Die Familie war eine von rund 62 geprellten Urlaubern, die im Internet auf traumhafte Bilder von Ferienwohnungen und Häusern in ganz Europa reingefallen waren.

Der Angeklagte verbirgt sein Gesicht hinter einer Mappe.

Der Angeklagte verbirgt sein Gesicht hinter einer Mappe.

Der Betrüger hatte die Bilder aus Urlaubskatalogen abfotografiert und auf manipulierte Webseiten gestellt. In anderen Fällen hackte er sich in reguläre Webseiten von Ferienwohnungsanbietern wie AirBnB ein und manipulierte Empfänger- und Bankdaten so, dass die Kunden glaubten, mit einem legalen Anbieter einen Vertrag geschlossen zu haben. Bereitwillig hatten sie Vorkasse geleistet, insgesamt 54.000 Euro.

Prozess in Köln: Betrüger setzten sich ins Ausland ab

Als der Schwindel aufflog, hatte sich der Betrüger mit seinem Kompagnon ins Ausland abgesetzt. Zum Prozess vor dem Kölner Landgericht kam es erst, nachdem Zielfahnder das Duo Anfang 2019 in Portugal festnahmen. Der Kompagnon leugnete lange Zeit und war bereits im letzten Sommer zu knapp sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden.

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Sein Komplize wurde am Mittwoch für drei Jahre und zehn Monate wegen wiederholten Betrugs verurteilt. Strafschärfend werteten die Richter die einschlägigen Vorstrafen des Mannes, noch dazu habe er unter laufender Bewährung mit „hoher krimineller Energie“ einfach so weitergemacht wie bisher. Strafmildernd hielt die Kammer ihm allerdings zugute, dass er einen Teil des Schadens wieder gut gemacht hatte: Zumindest einigen Urlaubsgeprellten hatte er das Geld zurückgezahlt.