Marktplatz Köln-Sürth„Omas gegen rechts“ feiern 75 Jahre Grundgesetz

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v.l. Charlotte Bolter-Siegenthaler, Klara Geilenkirchen, Barbara Otto,  Norbert Höfer,Gabriele Teuber

v.l. Charlotte Bolter-Siegenthaler, Klara Geilenkirchen, Barbara Otto, Norbert Höfer,Gabriele Teuber

Am Freitag (24. Mai) wollen die „Omas gegen rechts“ aus dem Kölner Süden auf dem Marktplatz in Sürth zeigen, wie wichtig das Grundgesetz ist – auch und gerade heute.

Die Sürtherin Gabriele Teuber hat Angst vor dem schleichenden Rechtsruck in Deutschland. Deshalb entschloss die 66-Jährige sich, im Kölner Süden eine Gruppe „Omas gegen rechts“ zu gründen. „Vor sechs Wochen war ich noch ganz allein, jetzt sind wir schon um die 12. Wir sind kein Verein, in dem man Mitgliedsbeiträge zahlt oder die Anwesenheit kontrolliert wird. Ich freue mich über jeden, der mitmacht, egal wie alt, egal welchen Geschlechts. Wo gegen rechts demonstriert wird, da sind wir mit unseren Transparenten dabei“, sagt Teuber.

„Omas gegen rechts“ nehmen auch Menschen ohne Enkel auf

Die Gruppierung ist überparteilich, hat keine festen Räumlichkeiten und ist digital gut vernetzt. Bei den Omas kann man mitmachen, auch wenn man keine Enkelkinder hat. Der Button „Omas gegen rechts“ könne man sichtbar tragen, das sei aber kein Muss. Wer ihn trage, zeige Solidarität, so die Gründerin Teuber.

„Ich bin 75, und ich weiß, welche gigantischen Errungenschaften die Frauenbewegung in diesen Jahren erreicht hat. Mit der AfD stehen die Frauenrechte auf der Kippe. Das Heimchen am Herd, das geht nicht“, betont Charlotte Bolter-Siegenthaler, die 40 Jahre als Sozialarbeiterin tätig war.

Grundgesetz-Freiheiten heute in Gefahr

Auch Norbert Höfer aus Rodenkirchen macht bei den Kölner „Omas gegen rechts“ mit, trägt den Button an seiner Jacke, sucht das Gespräch und verteilt Flyer auf dem Maternus Platz: „Viele junge Menschen wissen gar nicht, dass die Reisefreiheit innerhalb Europas hart erkämpft wurde. Die Schlagbäume mit Passkontrolle und Visum sind noch gar nicht so lange weg. Pressefreiheit, Gleichberechtigung, diese Freiheiten sind für unsere Kinder selbstverständlich, weil sie es nicht anders kennen. Diese Freiheiten stehen in unserem Grundgesetz und genau diese Freiheiten sind in Gefahr.“

Damit das Grundgesetz, das in diesen Monat 75 Jahre alt wird, mit allen seinen Freiheiten, Rechten und Pflichten, auch für die nächste Generation Gültigkeit behält, möchten die „Omas gegen rechts“ am 24. Mai auf dem Sürther Marktplatz mit den Menschen aus dem Veedel ins Gespräch kommen.

Sie setzen auf sachlichen Dialog und wünschen sich, dass die zivilgesellschaftliche Initiative der älteren Generation, die bundesweit inzwischen über 35.000 aktive Omas und Opas hat und den Aachener Friedenspreis bekommen hat, auch im Kölner Süden bekannter und größer wird.

Omasgegenrechts-koelnsued@web.de