Satirischer WochenrückblickWir sind das Problem der KVB

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In den vergangenen Tagen waren die Bahnen der KVB von vielen Störungen betroffen.

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner wöchentlichen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet, geht es diesmal um die Pünktlichkeit der KVB.
  • Schuld an Verspätungen der Bahnen haben nämlich die Kölner - und zwar das ganze Jahr über.

Liebe KVB-Chefin! Im Namen aller Kölner, die immer noch an Ihr Unternehmen glauben, möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen. Ja. Sie haben recht. Nicht die KVB ist das Problem. Wir sind es. Wir, die wir unverdrossen jeden Morgen zur Haltestelle marschieren und schier Unmögliches erwarten. Dass eine Bahn kommen möge.

Im Januar ist es uns zu kalt fürs Fahrrad. Im Februar blockieren wir mit unseren Kostümzipfeln die Lichtschranken in den Türen und cruisen von einer Karnevalsveranstaltung zur nächsten. Im März könnte alles prima laufen, weil wir mehrheitlich unsere Karnevalsgrippen auskurieren, haben aber blöderweise große Teile Ihres Fahrpersonals angesteckt. Im April quetschen wir uns bei jedem Regenschauer mit den Rädern, die wir im Januar nicht benutzt haben, in den Mittelgang, so dass keiner mehr durchkommt. Im Mai ersetzen wir die Kostümzipfel durch Maibäume. Im Juni sind uns die Klimaanlagen, über die wir uns im Juli und August aufregen, weil sie nicht vorhanden sind, viel zu kalt.

Raumgreifende Dirndl-Oberweiten

Im August sind wir sauer, weil die Bahnen pünktlich fahren, bloß weil wir alle in Urlaub sind. Im September sind es wieder die Kostümzipfel, diesmal von Jeck im Sunnesching, im Oktober die vom Oktoberfest mit dem Erschwernisfaktor raumgreifender Dirndl-Oberweiten, die manche von uns samt Kostümzipfel auch noch am Elften im Elften tragen. Und im November und Dezember sind wir wieder schuld, weil wir nicht in Urlaub sind und alle zum Weihnachtsmarkt wollen.

Liebe KVB-Chefin! Sie haben keine Chance. Sie werden uns einfach nicht los.