Köln entgegen NRW-TrendFür rund die Hälfte der Studiengänge braucht man passenden NC

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Studenten verfolgen im Hörsaal im Hauptgebäude der Universität zu Köln die Erstsemesterbegrüßung.

Studieren in Köln: Rund die Hälfte aller Studiengänge der über 20 Hochschulen sind zulassungsbeschränkt. (Archivfoto)

In NRW sind ein Viertel der Studiengänge zulassungsbeschränkt, Tendenz sinkend. So ist die Lage an der Uni Köln.

An den Kölner Hochschulen gelten für 46 Prozent aller angebotenen Studiengänge Zulassungsbeschränkungen. Damit liegt Köln deutlich über dem landesweiten Schnitt. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des CHE-Centrum für Hochschulentwicklung. Diese hat ergeben, dass in NRW insgesamt noch gut ein Viertel (27,9 Prozent) aller Studienangebote im anstehenden Wintersemester 2024/25 eine Zulassungsbeschränkung haben: etwa in Form eines Numerus Clausus oder eines Eignungstests.

Im vergangenen Jahr lag der Anteil noch bei 30,4 Prozent. NRW bleibe damit deutlich unter dem aktuellen Bundesschnitt von 35,2 Prozent, heißt es. Zwischen den Städten variiere der Anteil stark: In Düsseldorf sind der Studie zufolge 26 Prozent aller Studiengänge zulassungsbeschränkt, in Paderborn lediglich vier Prozent.

Zulassungsbeschränkungen an der Universität zu Köln bei 223 von 376 Studiengängen 

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An der Universität zu Köln als größte Hochschule der Stadt sind von 376 Studiengängen 223 zulassungsbeschränkt, also deutlich mehr als die Hälfte. Die Fächer Human- sowie Zahnmedizin sind bundesweit beschränkt; die 221 örtlichen Zulassungsbeschränkungen gelten für Studiengänge, in denen die Zahl der Bewerber die vorhandene Zahl an Studienplätzen übersteigt. In diesen Studiengängen werden Interessierte in der Rangfolge der Abiturnote zugelassen, auch Tests oder Interviews können eingesetzt werden.

Im Fach Jura beispielsweise wurden im vergangenen Wintersemester 20 Prozent der Erstsemester über die sogenannte Abiturbestnotenquote mit einem NC von 1,2 ins Studium aufgenommen. Bei der Mehrheit, also 80 Prozent, galt die Abiturdurchschnittsnote unter Einbezug eventuell vorhandener Wartezeitsemester (bis maximal sechs): Hier lag der NC bei 1,8. Für einige rechtswissenschaftliche Masterstudiengänge gilt aufgrund deutlich geringerer Nachfrage hingegen kein NC.

Für den englischsprachigen Bachelor „Management, economics and law“ galt jeweils ein NC von 1,0. Auch für manche Fächer im Rahmen eines Lehramtstudiums (Gymnasium/Gesamtschule) gilt eine Zulassungsbeschränkung. 153 Fächer an der Uni sind jedoch zulassungsfrei: darunter Philosophie, Katholische Theologie, Romanistik und viele andere.

Im Herbst eines jedes Jahres wird dann bei Vorliegen aktueller Studierendenzahlen nochmal gegengesteuert. Die Uni Köln evaluiere dann die Zulassungsbeschränkungen und prüfe sie gemäß den rechtlichen Vorgaben auf Notwendigkeit und Angemessenheit, sagt eine Uni-Sprecherin.

Uni Köln und deutschlandweit: Rückläufige Studierendenzahlen

Gründe für den Rückgang von Zulassungsbeschränkungen macht die CHE-Studie an rückläufigen Erstsemesterzahlen und gleichzeitigem Ausbau des Studienangebots fest. Auch an der Kölner Uni geht der Trend zu insgesamt weniger Studierenden. Die derzeitige Entwicklung der Einschreibungen sei jedoch vielmehr eine Normalisierung und Konsolidierung der Zahlen.

Es sei lange politisch gewollt gewesen, über den „normalen“ Rahmen hinaus Studierende aufzunehmen – Stichwort Fachkräftemangel. In den vergangenen Jahren fünf Jahren sei „die Zahl der zulassungsbeschränkten Studiengänge“ trotz rückläufiger Studierendenzahlen jedoch nicht wesentlich gesunken, teilt die Uni-Sprecherin weiter mit.

Waren 2019 noch 51.000 Studierende eingeschrieben, pendelt sich die Zahl an der Uni Köln derzeit auf rund 45.000 ein. (mit dpa)