Facebook-VideoLandwirte im Kölner Norden haben Angst vor dem Wolf

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Wolf Rheinenergie

Eine Überwachungskamera der Rheinenergie hat den Wolf in Köln gefilmt.

Köln – In der Nacht zu Mittwoch ist ein Wolf gesichtet worden – mitten in Köln. Bilder einer Überwachungskamera zeigen das Raubtier auf dem Gelände der Rheinenergie am Parkgürtel in Ehrenfeld. Augenzeugen berichteten ebenfalls von dem Tier, das von Experten eindeutig als Wolf identifiziert wurde.

Das Tier wird verdächtigt, in der Nacht zu Donnerstag vier Schafe in der nördlichen Kölner Rheinaue gerissen zu haben. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) untersucht derzeit, ob tatsächlich ein Wolf oder doch ein großer Hund für den Tod der Tiere verantwortlich ist. Am Pfingstmontag war das Lanuv nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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Ungeachtet des noch ausstehenden Untersuchungsergebnisses ist die Angst der Landwirte im Kölner Norden groß, wie ein vor einigen Tagen veröffentlichtes Video zeigt. Georg Kellerwessel vom Gut Dresenhof in Köln-Weiler ist äußerst besorgt aufgrund der Wolfssichtung und den gerissenen Schafen. Auf dem Dresenhof gibt es Pferde, Schweine und Rinder, viele Besucher kommen am Wochenende in die grüne Idylle.

Kellerwessel zeigt seinen Hof und sagt, er sei geschockt. Er habe nie für möglich gehalten, dass der Wolf so nah kommen würde. Er hat nicht in erster Linie Angst vor finanziellen Verlusten, sondern fürchtet um seine Tiere. „Wenn es jetzt soweit kommt, dass wir unsere Tiere nicht mehr auf der Weide halten können, ohne befürchten zu müssen, dass sie morgens tot auf der Weide liegen, [...] dann kommt in mir so langsam aber sicher die Galle hoch“, so Kellerwessel aufgebracht. Er könne seine Tiere nicht mit Mauern oder hohen Zäunen schützen. In einer urbanen Landschaft sei kein Platz für ein Großraubtier. „Das geht mir so an die Düse“, so Kellerwessel.

Gerade artgerechte Weidetierhaltung sei eben nicht wolfssicher zu gestalten, pflichten ihm benachbarte Landwirte bei. Dazu müsste man hohe stromgesicherte Zäune installieren, und auch eine umfassende nächtliche Bewachung sei nicht zu machen. Kellerwessel und seine Kollegen fordern eine politische Lösung. (red)