Kommentar zu Parodie auf #besondereheldenBöhmermann holt Flüchtlinge ins Bewusstsein

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Jan Böhmermann

  • Die Bundesregierung hat unter dem Schlagwort „besondere Helden“ Videos veröffentlicht, mit denen sie für Kontaktbeschränkungen wirbt.
  • Auf satirische Weise wird fürs Nichtstun und Zuhausebleiben geworben.
  • Eine Steilvorlage für Jan Böhmermann. Ein Kommentar

Die Bundesregierung hätte es ahnen können. Wenn einer dafür bekannt ist, sich auf ein für ihn gefundenes Fressen wie die Corona-Spots der Bundesregierung zu stürzen, dann Jan Böhmermann. Die Videos hatten bereits ohne das Zutun des ZDF-Satirikers polarisiert. Jetzt sind sie ein Eigentor.

Denn Böhmermann und sein Team machen die exakte Forderung der Bundesregierung eben jener zum Vorwurf: das Nichtstun. Sie verändern den Kontext und benutzen die genaue Aufmachung der Corona-Spots, um die Bundesregierung aufgrund ihrer Haltung in der Flüchtlingspolitik der Lächerlichkeit preiszugeben. Der Satiriker und sein Team machen so auf sarkastische Weise auf ein Problem aufmerksam, das seit dem Ausbruch der Pandemie zu oft Missachtung findet.

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Die Corona-Pandemie ist ein ernstes Problem, das steht außer Frage. Nur wird jetzt eben deutlich, dass sich viele Menschen am Ende dann doch selbst am nächsten stehen. Was in Moria passiert, bleibt in Moria. Das interessiert den 53-jährigen Jürgen eben nicht so sehr, wie die Frage, ob er nächste Woche in sein liebstes Brauhaus gehen darf. Zwar ist aktuell jeder von Zukunftsängsten und Ungewissheit geplagt. Doch sollte das nicht dazu führen, dass andere wichtige Themen in Vergessenheit geraten.

Böhmermann und sein Team haben die Thematik auf eine sehr gelungene Weise wieder ins Bewusstsein der Medienlandschaft gerückt.

Der Satiriker ist in der Vergangenheit sicher auch schon über das Ziel hinausgeschossen. Dieses Mal allerdings hat er alles richtig gemacht.