Seit 50 Jahren verschollenWeltweite Suche nach Paul McCartneys Schatz

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Die Beatles 1962

Erlangen – Paul McCartney erkannte man in den frühen Jahren der Beatles an seiner Bassgitarre. Geformt wie eine Violine, aber mit dem typisch langen Hals des Basses ausgestattet, war das Instrument vom Typ Höfner 500/1 jahrelang ein ständiger Wegbegleiter. Jetzt wird der Bass aus den Anfängen der Beatles weltweit gesucht.

Das Original ging irgendwann nach 1969 verloren und ist seitdem eines der meistgesuchten Instrumente der Pop-Geschichte. „Höchstwahrscheinlich ist der Bass gestohlen worden“, sagt Nick Wass vom Gitarrenhersteller Karl Höfner in Baiersdorf bei Erlangen.

McCartney spielte Bass zuletzt 1969

Der letzte handfeste Beweis, dass das Instrument in McCartneys Besitz war, stammt nach seinen Recherchen aus dem Jahr 1969. Damals wurden in den Londoner Twickenham-Studios Filmaufnahmen gemacht, der heutige Sir Paul ist darauf mit dem Höfner-Bass zu sehen.

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Paul McCartney 1969 mit dem gesuchten Bass

Zuvor hatte er die ersten beiden Beatles-Alben mit dem fränkischen Bass aufgenommen und Hits gemeinsam mit seinen Mitstreitern John Lennon, George Harrison und Ringo Starr erste Welthits gelandet – „She Loves You“ etwa, oder „Twist and Shout“. Auch im berühmt gewordenen Liverpooler Cavern Club kam der Bass zum Einsatz.

Wass, selbst Brite, hat jetzt eine weltweite Suche nach dem verlorenen Instrument ins Leben gerufen. Bei Beatles-Fans aber auch bei Devotionalien-Sammlern hat der Bass einen hohen Wert. „Wir wollen die Kraft des Internets nutzen“, sagt Wass. „Er ist jetzt 50 Jahre lang verschwunden. Es ist an der Zeit, ihn zu finden“, sagt er. „Wäre es nicht fantastisch, wenn er nach all dieser Zeit auftauchen würde und wieder vereint werden könnte mit dem Mann, der uns ein Leben voller wundervoller Musik bescherte?“, fragt Wass.

Dass McCartney zu dem deutschen Bass kam, war ein purer Zufall – in den Anfängen der Beatles, als sie in Hamburg auftraten. Stuart Sutcliffe, der eigentliche Bassist der Beatles, wollte nicht mehr. McCartney musste übernehmen. Als Linkshänder konnte er aber Sutcliffes Instrument kaum spielen. Weil das Geld für einen viel bekannteren Fender-Bass nicht reichte, musste es ein Höfner tun, den er auf der Reeperbahn für damals umgerechnet 30 Pfund erstand.

Ex-Beatle ist über Suche informiert

Paul McCartney selbst sei über die Suche nach seinem Original-Instrument informiert, erklärte sein Management in London. Die Gerüchte im Netz ranken sich bereits seit geraumer Zeit um den Bass. So soll er unter anderem im kanadischen Ottawa vermutet werden. Doch Nick Wass drückt auf die Erwartungsbremse. „Bisher hat sich keines der Gerüchte bestätigt.“ (dpa)