Krawalle in FrankreichMacron appelliert an Eltern – Jugendliche würden Videospiele nachahmen

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Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, spricht nach einer Dringlichkeitssitzung der Regierung im Innenministerium.

Macron kündigte an, dass die Behörden gegen Menschen vorgehen werden, die über die sozialen Netzwerke zu Krawallen aufrufen.

Nach erneuten Ausschreitungen wendet sich Präsident Macron an die Eltern der Demonstrierenden – „Republik könne nicht an ihre Stelle treten.“

Angesichts der anhaltenden Krawalle in Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron an das Verantwortungsbewusstsein von Eltern appelliert.

Nach Tod eines 17-Jährigen: Ein Drittel der Festgenommenen seien Jugendliche

Rund 875 Menschen sind festgenommen worden, teilte das Innenministerium am Freitagnachmittag in Paris mit. 408 Festnahmen haben es in Paris und seinen Vororten gegeben. „Heute Nacht haben sich unsere Polizisten, Gendarmen und Feuerwehrleute erneut mutig einer außerordentlichen Gewalt entgegengestellt“, sagte Innenminister Gérald Darmanin. Gemäß seiner Anweisungen hätten sie hart gegen Randalierer durchgegriffen.

Ein Drittel der Festgenommenen in der vergangenen Nacht seien Jugendliche, sagte Macron am Freitag nach einem interministeriellen Krisentreffen in Paris. „Und ich appelliere an das Verantwortungsbewusstsein der Mütter und Väter. Die Republik ist nicht dazu berufen, an ihre Stelle zu treten“, so der Präsident.

Gewalteskalation in Frankreich: Planung über die sozialen Medien

Er machte auch die sozialen Netzwerke für die Gewalteskalation der vergangenen Tage verantwortlich. Dort seien gewalttätige Versammlungen organisiert worden. Außerdem habe er das Gefühl, dass einige Jugendliche auf der Straße Videospiele nachahmten. Macron kündigte an, dass die Behörden gegen Menschen vorgehen werden, die über die sozialen Netzwerke zu Krawallen aufrufen.

Im Großraum Paris und in weiteren Städten hatte es nach dem Tod eines Jugendlichen bei einer Polizeikontrolle in der dritten Nacht in Folge Ausschreitungen gegeben. Autos und Mülltonnen wurden in Brand gesteckt und Polizisten mit Feuerwerkskörpern angegriffen. (dpa)