„Es ist alles niedergebrannt“Neues Feuer auf Maui ausgebrochen – Totenzahl drastisch gestiegen

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Die Zahl der Toten nach verheerenden Bränden auf Maui steigt weiter. Der Ort Lahaina wurde nahezu komplett zerstört. 

Nach den verheerenden Bränden in Hawaii wird das Ausmaß der Verwüstungen deutlich. Mehr als 2200 Gebäude wurden durch die Flammen beschädigt oder zerstört, wie die US-Katastrophenschutzbehörde Fema am Samstag (12. August) mitteilte. Die Justiz leitete Ermittlungen zur Reaktion der Behörden auf das Feuer ein, durch das mindestens 80 Menschen getötet wurden. Mehr als 1410 Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht.

Zudem ist am Freitagabend ein neues Feuer auf der Insel ausgebrochen, das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Im Westen Mauis sei deshalb der Ort Kaanapali evakuiert worden. Auch der Verkehr auf der Insel ist erneut beeinträchtigt. 

Waldbrände auf Hawaii: Küstenort auf Maui dem Erdboden gleich gemacht

Nach den verheerenden Bränden werden weiterhin Personen vermisst. Wie viele, sei aber schwer zu sagen, hieß es unter Berufung auf Mauis Polizeichef John Pelletier. Dies liege auch daran, dass der Mobilfunk zusammengebrochen sei. Zudem waren laut der Webseite poweroutage.us am Freitag rund 11.000 Haushalte ohne Strom.

Eine durch einen Waldbrand zerstörte Gegend in Lahaina. Auf der kleinen Insel Maui im US-Bundesstaat Hawaii herrscht aufgrund verheerender Busch- und Waldbrände der Ausnahmezustand.

Eine durch einen Waldbrand zerstörte Gegend in Lahaina. Auf der kleinen Insel Maui im US-Bundesstaat Hawaii herrscht aufgrund verheerender Busch- und Waldbrände der Ausnahmezustand.

In dem niedergebrannten Küstenort Lahaina habe die Feuerwehr das Feuer mittlerweile unter Kontrolle bringen können. Den Bewohnern des beliebten Touristenortes mit seinen vielen Holzhäusern sei der Zugang seit Freitagabend teilweise wieder erlaubt, teilten die Behörden mit. Sie können nun die Schäden an ihren Häusern begutachten. 

Viele Tote nach Bränden auf Hawaii: „Als wäre eine Bombe explodiert“

Zusätzliche Rettungsteams mit Leichenspürhunden aus Kalifornien und dem Bundesstaat Washington seien auf dem Weg nach Maui, hieß es weiter. „Nichts davon ist mehr da. Es ist alles niedergebrannt“, sagte Lahainas Bürgermeister Richard Bissen.

Auch Hawaiis Gouverneur Josh Green zeigte sich erschüttert: „Wenn man das ganze Ausmaß der Zerstörung in Lahaina sieht, ist es schockierend. Es sieht aus, als wäre eine Bombe explodiert und dann ein Feuer entbrannt.“

Ausgebrannte Autos stehen an einer Straße in Lahaina, während dahinter noch weißer Rauch vorbeizieht. Die Zerstörung in dem Küstenort ist riesengroß.

Ausgebrannte Autos stehen an einer Straße in Lahaina, während dahinter noch weißer Rauch vorbeizieht. Die Zerstörung in dem Küstenort ist riesengroß.

Praktisch alle Gebäude müssten wiederaufgebaut werden. Dies werde in die Milliarden Dollar gehen. Zugleich rief er die Hotels auf, die Tausenden obdachlos gewordenen Einwohner aufzunehmen. „Das ist wahrscheinlich die größte Naturkatastrophe in der Geschichte des Bundesstaates Hawaii“, fügte der Gouverneur an.

Feuer-Inferno in Lahaina: „Die Leute weinten am Straßenrand, sie flehten um Hilfe“

Auch die Bewohner Lahainas zeigten sich angesichts des Feuer-Infernos erschüttert. May Wedelin-Lee, die ihr Haus bei dem Feuer verloren hatte, schilderte dem US-Sender CNN die Panik, die auf die Brände in dem Ort folgte.

„Die Leute weinten am Straßenrand, sie flehten um Hilfe. Manche hatten Fahrräder, andere waren zu Fuß, andere mit Skateboards. Manche hatten ihre Katzen unter dem Arm, andere versuchten ihre Kinder zu tragen“, sagte sie. „Es war die Apokalypse“.

Derzeit sind laut Medien sechs Notunterkünfte in Betrieb. Rund 30.000 Besucher seien inzwischen ausgeflogen worden, meldete der Sender CNN unter Berufung auf die Tourismusbehörde. Auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii waren am Dienstag mehrere Feuer ausgebrochen, die von starken Winden schnell vergrößert wurden. (das/dpa)