Kaltblütiger MordBanker erschlägt wohlhabende Kundin mit Sparstrumpf

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Sparstrumpf

Ein klassischer Sparstrumpf (Symbolbild)

Wien – Ein österreichischer Finanzberater soll eine Kundin jahrzehntelang belogen und schließlich brutal umgebracht haben. Aus Angst um seinen Ruf habe er der Frau weisgemacht, ihr Vermögen liege bei rund 700 000 Euro, obwohl er sich vor 20 Jahren verspekuliert habe, gestand der Banker am Dienstag zum Auftakt des Prozesses vor dem Landgericht Wiener Neustadt.

Er habe den Verlust von damals rund 140 000 Euro auszugleichen versucht und falsche Kontostände vorgelegt - aus Angst vor der Reaktion der Kundin, die er seit mehr als drei Jahrzehnten kannte, und auch aus Angst um seinen Beruf als Berater und Gerichtsgutacher. Zum Schluss waren die Konten der Bauunternehmerin und Erbin laut einem Zeugen so gut wie leer.

Staatsanwaltschaft geht von kaltblütigem Mord aus

Aus Sicht der Staatsanwaltschaft beging der Bankberater deshalb im September 2019 einen lange und kaltblütig geplanten Mord. Seine Verteidiger argumentierten dagegen mit einer Affekttat. Er habe von Beginn an reumütig und umfassend ausgesagt und der Polizei Details erzählt, die er nicht habe erzählen müssen, hieß es.

Als der Mann endgültig aufzufliegen drohte, habe er mehrere Optionen erwogen - die 86-Jährige umzubringen, ebenso wie Suizid. Mit einem mit Münzen gefüllten Strumpf, einem Messer und Frischhaltefolie im Gepäck sei er mehrfach zum Haus der Frau gefahren - zuletzt am 16. September mit einem Mietwagen.

Banker schlägt zehnmal mit Strumpf gegen Kopf der Bauunternehmerin

An den Hergang der Tat laut Anklage - die Frau wurde demnach zehnmal mit dem Strumpf gegen den Kopf geschlagen, dann mit Frischhaltefolie und schließlich mit den Händen erstickt - erinnere er sich nur in Bruchstücken. Unter dem Vorwand, die Toilette benutzen zu müssen, sei er mit den versteckten Utensilien ins Haus der Frau im niederösterreichischen Bezirk Neunkirchen gelangt. Dann habe er der 86-Jährigen gestanden, dass von ihrem Vermögen nur noch mehrere zehntausend Euro übrig seien.

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Das laute Gespräch, in dem die Kundin ihn einen Verbrecher genannt habe, hörte ein Nachbar, der daraufhin an der Tür klopfte. „In dem Moment habe ich gedacht, jetzt ist es vorbei“, so der 62-Jährige - und habe dann auf die Frau eingeschlagen. Nach ihrem Tod floh er zu Fuß auf die Autobahn und versuchte zweimal, sich von einem Lastwagen erfassen zu lassen. Der Mannüberlebte schwer verletzt. Ein Urteil wird am kommenden Dienstag (28. Juli) erwartet. (dpa)