„Tatort Köln“-StarJoe Bausch packt in „Verrücktes Blut“ über seine Kindheit aus

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Joe Bausch steht vor einer Backsteinwand.

Joe Bausch hat ein Buch geschrieben. (Archivbild)

Joe Bausch ist als „Tatort“-Darsteller und Autor bekannt. Jetzt hat er sich seiner Kindheit gewidmet – mit bewegenden Details.

Der Schauspieler Joe Bausch (71) hat nach eigenen Angaben als Kind unter seinen roten Haaren gelitten. „Als Rotfuchs wurde ich erst von meinen Mitschülern gehänselt und dann auf dem Heimweg von der Schule verprügelt“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Es habe immer geheißen, Rothaarige seien mit dem Teufel im Bunde.

Joe Bausch als Rothaariger „mit dem Teufel im Bunde“

„Diese Überzeugung hielt sich hartnäckig, genauso wie jene, dass Rothaarige immer gleich wütend, hochgradig zornig und impulsive Persönlichkeiten seien. Was allerdings bei mir stimmte“, sagte der Autor, der auch als Gerichtsmediziner aus dem KölnerTatort“ bekannt wurde.

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In seinem neuen Werk „Verrücktes Blut“ beschäftigt sich Bausch mit seiner Kindheit und Jugend. „Ursprünglich sollte dieses Buch mein Erstlingswerk werden“, sagte er dem Blatt.

„Doch vor gut zehn Jahren war ich im Kopf noch nicht bereit, so tief und kompromisslos in meine ersten zwei Lebensjahrzehnte einzutauchen.“ Seine bisherigen Publikationen beschäftigten sich immer mit dem Leben fremder Menschen. „Das eigene zu reflektieren, so rückhaltlos wie ich es tat, ist eine ganz andere Nummer.“ 

Joe Bausch: Gerichtsmediziner im Kölner „Tatort“

Schauspieler und früherer Gefängnisarzt Joe Bausch.

Schauspieler und früherer Gefängnisarzt Joe Bausch. (Archivbild)

Bekannt wurde Bausch vor allem durch seine Rolle als Gerichtsmediziner im Kölner Tatort, wo er seit 1997 bis heute die Zuschauer in seinen Bann zieht. Seine authentische Darstellung verdankt er nicht zuletzt seiner realen Berufserfahrung als Arzt im Strafvollzug, die er in zahlreichen Interviews und Büchern wie „Knast“, „Gangsterblues“ oder „Maxima Culpa“ reflektiert.

Neben seiner Schauspielkarriere engagiert sich Bausch sozial, setzt sich für die Rechte von Strafgefangenen ein und ist ein gefragter Experte für Kriminalität und Strafvollzug. 

Gemeinsam mit seinen „Tatort“-Kollegen Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär alias Ballauf und Schenk sowie weiteren Kollegen engagiert sich Bausch für den Verein „Tatort – Straßen der Welt e. V.“, der sich für philippinische Straßenkinder einsetzt und auf die viel beachtete Tatort-Folge „Manila“ aus dem Jahr 1998 zurückgeht, die das Schicksal philippinischer Straßenkinder und Kindesmissbrauch thematisierte. (jag/dpa)