Er suchte Schutz unter einem Baum15-Jähriger von Blitz erschlagen – Zweiter Junge lebensgefährlich verletzt

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ARCHIV - 01.08.2020, Baden-Württemberg, Kißlegg: Ein Blitz erhellt den Himmel (Standbild aus einem Video). (zu dpa: «15-Jähriger stirbt in Baden-Württemberg bei Blitzeinschlag») Foto: Bernd März/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ein Blitz erhellt den Himmel (Symbolbild).

Ein 15-Jähriger ist in Baden-Württemberg vom Blitz erschlagen worden. Er hielt sich zusammen mit einem anderen Jugendlichen unter einem Baum auf.

Er wollte Schutz unter einem Baum suchen. Dann schlug der Blitz ein: Ein 15-Jähriger ist bei einem Blitzeinschlag im baden-württembergischen Welzheim (Rems-Murr-Kreis) tödlich verletzt worden.

Zusammen mit einem anderen Jugendlichen hielt er sich am Mittwochabend während eines Gewitters auf einer Anhöhe unter einem Baum auf, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Dann sei der Blitz eingeschlagen. Der zweite Jugendliche wurde dabei schwer verletzt. Rettungskräfte brachten ihn in ein Krankenhaus.


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Wie verhalte ich mich bei Gewitter?

Grundsätzlich gilt: Sich bei Gewitter draußen aufzuhalten, ist lebensgefährlich. Blitze schlagen allerdings bevorzugt in hohe, alleinstehende Punkte im Gelände ein - unter anderem in Strommasten, Türme oder einzelne Bäume.

Deshalb macht es Sinn, sich von solchen hohen Objekten fernzuhalten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rät zudem, sich während eines Gewitters nicht in der Nähe von Gewässern oder Metallzäunen aufzuhalten.

Was tue ich bei einer Wanderung oder wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin?

Wenn ein kräftiges Sommergewitter Radfahrer oder Wanderer erwischt, ist richtiges Verhalten gefragt – vom Blitz will niemand getroffen werden.

Ist keine Hütte in der Nähe, keine Bushaltestelle und auch sonst kein Unterschlupf, gilt es bei heftigem Blitzschlag eine Schutzposition einzunehmen – am besten in einer Mulde von freien Flächen oder Bergwiesen: Dazu geht man mit geschlossenen Beinen und angelegten Armen in die Hocke, „macht sich insgesamt klein“, so der Pressedienst-Fahrrad (Pd-f) in Göttingen.

Der Deutsche Alpenverein (DAV) in München rät, die Kontaktfläche zum Boden möglichst kleinzuhalten, um die Gefahr von sogenannten Kriechströmen zu senken. Dazu lässt sich ein trockener Rucksack, ein Kletterseil unterlegen. Radelnden kann eine Fahrradtasche als Unterlage dienen. 

Verhalten bei Gewitter: Metallene Gegenstände mit Abstand deponieren

Alle metallenen Ausrüstungsgegenstände wie Eispickel und Steigeisen sollte man mit ausreichend Abstand deponieren, so der DAV. Weil Fahrräder anders als Autos nicht ausreichend isoliert sind, um gegen Blitzeinschlag zu schützen, empfiehlt der Pd-f einen Sicherheitsabstand von mindestens zehn Metern.

Was Wanderfreunde und Radelnde ebenfalls am besten vermeiden, sind Grate und Gipfel, frei stehende Bäume und Waldränder, Seen und Bäche sowie alle anderen wasserführenden Bereiche. Wer sich bei Gewitter im Wald aufhält, ist zwar weitgehend vor Blitzschlag geschützt, nicht aber vor herabfallenden Ästen. Menschen im Sattel empfiehlt der Pd-f, bei Starkregen auch die Straße zu verlassen, weil dann die Sicht vom Steuer eines Autos aus oft stark beeinträchtigt ist. (tis/dpa)