Nähe zu Wladimir PutinGerhard Schröder bei großer SPD-Jubiläumsfeier nicht erwünscht

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Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) blickt traurig auf den Boden bei einem Besuch im Bundestag.

Altkanzler Gerhard Schröder steht wegen seiner Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin in der Kritik. An einer SPD-Jubiläumsveranstaltung darf er nicht teilnehmen.

Der Altkanzler sollte eigentlich an einer Jubiläumsveranstaltung der SPD teilnehmen. Kevin Kühnert findet deutliche Worte zu Schröder.

Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) wird nicht an der Jubiläumsfeier zum 160. Geburtstag der SPD in Berlin teilnehmen. Kevin Kühnert, Generalsekretär der Sozialdemokraten, begründete die Entscheidung mit Schröders Nähe zu Wladimir Putin und dessen Verhalten in jüngster Zeit, etwa beim Besuch der russischen Botschaft am „Tag des Sieges“ der Sowjetunion.

Gerhard Schröders Ehefrau So-yeon Schröder-Kim hatte erst am Montag ihren Job bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft NRW.Global Business verloren, für die sie als Südkorea-Repräsentantin gearbeitet hatte. Der Altkanzler steht wegen seiner Nähe zu Russland in der Kritik, ein Parteiausschlussverfahren gegen Gerhard Schröder scheiterte am Montag aber ebenfalls endgültig.

Gerhard Schröder: SPD lädt Altkanzler nicht zu großer Jubiläumsfeier ein

„Solange er hier diese Nähe zum Kriegstreiber und Aggressor hat, [...] solange haben wir uns gegenwärtig nichts mitzuteilen“, begründete Kevin Kühnert die Nicht-Einladung Schröders zur SPD-Jubiläumsfeier in Berlin. Die Feier am 23. Mai soll auch auf die Geschichte der Sozialdemokraten zurückblicken. Gerhard Schröder wird dabei in einem Video vorkommen.

„Gerhard Schröder ist Teil der sozialdemokratischen Geschichte“, erklärte Kühnert. Davon werde sich die Partei nicht distanzieren. „Der Bruch mit Gerhard Schröder ist ja kein historischer Bruch, sondern es ist ein gegenwärtiger Bruch, der ganz offensichtlich mit seiner Positionierung im Kontext von Putins Krieg gegen die Ukraine zu tun hat“, so der SPD-Generalsekretär weiter.

Gerhard Schröder: Kritik an Besuch von russischer Botschaft am „Tag des Sieges“

Gerhard Schröder hat sich trotz zahlreicher Aufforderung seiner Partei weiter nicht klar von Russlands Präsident Wladimir Putin distanziert. Der Altkanzler reiste auch nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine nach Moskau, um dort mit Putin zu sprechen.

Am 9. Mai feierte Schröder den „Tag des Sieges“ der Sowjetunion über Nazi-Deutschland in der russischen Botschaft. Zu Gast war unter anderem auch der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla. (shh)