Kriminelle Geschäfte mit TierenIn NRW wurden 2023 weniger Welpen illegal gehandelt

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Zwei Welpen sitzen auf dem Schoß einer nicht weiter kenntlichen Person.

Französische Bulldogge (Bild), Chihuahua und auch Zwergspitz sind besonders beliebte Rassen, Welpenhändler bieten diese gezielt an, was laut Tierschützern geradezu zu einer Welpenschwemme führt.

Sicherheitsbehörden haben im vergangenen Jahr mehr als 800 Hunde beschlagnahmt, viele davon in Nordrhein-Westfalen. 

Eigentlich eine gute Nachricht: In Nordrhein-Westfalen wurde 2023 ein Drittel weniger Welpen illegal online verkauft als im Jahr zuvor. Das geht aus aktuellen Zahlen der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ hervor. Dennoch spricht die Organisation von „alarmierenden“ Zuständen. Die Zahl der bundesweit sichergestellten Hunde ist mit 803 bundesweit „immer noch erschreckend hoch“, sagt Karina Omelyanovskaya von „Vier Pfoten“.

Allein in NRW wurden demnach im vergangenen Jahr rund 117 Welpen beschlagnahmt. In Hessen zählte die Organisation 118 und in Baden-Württemberg sogar 267 Welpen. Die meisten Fälle von illegalem Welpenhandel wurden aber in Bayern aufgedeckt. In Sachsen-Anhalt, Hamburg, dem Saarland und Bremen dagegen, wurden 2023 keine Fälle bekannt.

Die meisten Welpen wurden in Bayern illegal gehandelt - Labradore besonders beliebt

Laut der Organisation werden vor allem Labradore, Französische Bulldoggen, Chihuahuas und Zwergspitze online verkauft. Die teuerste Rasse dabei ist die Französische Bulldogge. Sie kostete den Angaben zufolge zwischen 2.700 Euro und 4.100 Euro. Die meisten der Hunde, fast 16.000, wurden über das Internetportal Quaka angeboten. Auch auf Kleinanzeigen.de fanden die Tierschützer nach eigenen Angaben mehr als 5.000 Fälle.

Die Zahl der beschlagnahmten Tiere sank bundesweit innerhalb eines Jahres um ein Sechstel; die Zahl der Fälle ging sogar um ein Drittel zurück. Die Organisation warnt wie viele Tierschutzeinrichtungen vor Tierkauf über Internet-Plattformen oder Social Media bei vermeintlichen Züchtern oder dubiosen Händlern. Wer selbst süße Bilder von Welpen aus vermeintlicher Hobbyzucht im Netz entdeckt und den Eindruck hat, ein illegaler Handel könnte dahinterstecken, kann dies bei „Vier Pfoten“ melden. Ein Hund aus dem Tierheim sei hier die bessere Alternative.

„Vier Pfoten“ fordert außerdem, dass anonymer Tierhandel auf Online-Plattformen verboten wird. Zudem möchte sie eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen erreichen. Eine weitere Forderung: Für Ersteller von Online-Anzeigen sollte es zur Pflicht werden, die Tierdaten mit dem Heimtierregister abzugleichen.