Umstrittener Besuch am FreitagSPD-Außenpolitiker Roth rechtfertigt Erdogan-Besuch – äußert jedoch auch Kritik

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Es ist der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zu sehen.

Erdogans Berlin-Besuch am kommenden Freitag ist umstritten. (Archivbild)

Man brauche die Türkei, um im Gaza-Konflikt zu vermitteln. Auf die Frage, ob Erdogan ein Antisemit sei, antwortete der Sozialdemokrat mit ja.

Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth hat den Deutschland-Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gerechtfertigt, dessen Aussagen zum Gaza-Krieg aber scharf kritisiert. „Er ist Staatsoberhaupt eines für uns und für Europa wichtigen Landes“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags am Dienstag im Deutschlandfunk. Man brauche die Türkei, um im Gaza-Konflikt zu vermitteln.

Erdogans Berlin-Besuch am kommenden Freitag ist umstritten. Er wird mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammentreffen. Erdogan hatte die islamistische Hamas nach ihrer Terrorattacke auf Israel mit gut 1200 Toten als „Befreiungsorganisation“ bezeichnet.

Erdogan verspiele seine Rolle als Vermittler zwischen Europa und dem Nahen Osten

Roth sagte, der Präsident füge seinem Land und der EU damit schweren Schaden zu, „er verspielt seine Rolle als Vermittler, als Brücke zwischen Europa und dem Nahen Osten“. Erdogans Art des Handelns sei nicht überraschend, „er will innenpolitisch Punkte machen und ablenken“.

Auf die Frage, ob Erdogan ein Antisemit sei, antwortete der Sozialdemokrat mit ja. Hoffnungen auf eine bessere Beziehung zur Europäischen Union gingen ins Leere, wenn Erdogan seine „Israel verachtende Politik“ weiter fortsetze, warnte er. (dpa)