Demonstration gegen Spaltung„Sylt für alle“ – Punks errichten Protest-Camp auf „Reichen-Insel“

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Unter dem Motto «Sylt für alle» veranstaltet die Gruppe «Aktion Sylt» ein mehrwöchiges Protestcamp.

Unter dem Motto „Sylt für alle“ veranstaltet die Gruppe „Aktion Sylt“ ein mehrwöchiges Protestcamp.

Mit dem 9-Euro-Ticket begann der Protest auf Sylt, jetzt sind viele Punks zurück auf der besonders bei Reichten beliebten deutschen Urlaubsinsel.

Sie sind zurück auf der Insel: Punks haben am Montag in Tinnum auf Sylt ein mehrwöchiges Protestcamp aufgebaut. Am Vormittag stellten etwa 20 Punks und andere Demonstranten ihre Zelte auf einer Fläche an der Tinnumer Festwiese am Rande Westerlands auf. Das Camp ist unter Auflagen von der nordfriesischen Kreisverwaltung genehmigt worden.

Punks auf Sylt: Gruppe demonstriert gegen Spaltung der Gesellschaft

Unter dem Motto „Sylt für alle“ kritisiert die Gruppe Aktion Sylt eine Spaltung der Gesellschaft. Insulaner würden durch Gentrifizierung vertrieben, die Reichen schotteten sich ab, heißt es auf der Homepage. „Wohnen sollte ein Grundrecht sein“, sagte Jonas, einer der Organisatoren. „Und nicht dadurch unmöglich gemacht werden, dass sich manche Menschen für zwei, drei schöne Wochen im Sommer eine dicke Villa kaufen“.

Ausgelöst hat die Aktion das 9-Euro-Ticket: Nachdem im vergangenen Sommer das Reisen mit der Bahn plötzlich sehr günstig war, entwickelte sich ein regelrechter Strom, um Sylt zu „fluten“. Die Idee entwickelte Event-Charakter und zahlreiche Leute schlossen sich der Fahrt auf die Insel an.

Juni 2022: Eine Gruppe Punks feiert in der Fußgängerzone von Westerland auf Sylt.

Juni 2022: Eine Gruppe Punks feiert in der Fußgängerzone von Westerland auf Sylt.

Die oft mit Humor verstandene Aktion gefiel aber nicht allen. Nachdem einige Punks wochenlang in einem Park vor dem Rathaus von Westerland campierten, ärgerten sich Bewohner und Urlauber über Lärm und Dreck. Das Lager musste schließlich mit einem Gerichtsbeschluss geräumt werden. In diesem Jahr war in der Fußgängerzone Westerlands zunächst nichts von den Punks zu merken.

Dieses Jahr schätzten die Veranstalter die Teilnehmerzahl für die Anmeldung auf 20 bis 50. Den Auflagen zufolge ist die Veranstaltung auf maximal 300 zeltende Personen begrenzt. (mab/dpa)