„Sind Sie es wirklich?“Putins kryptische Antwort auf die ewigen Doppelgänger-Gerüchte

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Kremlchef Wladimir Putin trifft Kinder von in der Ukraine gefallenen Soldaten. Eines der Kinder fragte, ob Putin wirklich Putin sei. In Russland gibt es immer wieder Doppelgänger-Gerüchte um den Präsidenten.

Kremlchef Wladimir Putin trifft Kinder von in der Ukraine gefallenen Soldaten. Eines der Kinder fragte, ob Putin wirklich Putin sei. In Russland gibt es immer wieder Doppelgänger-Gerüchte um den Präsidenten.

Die Gerüchte zeigen Wirkung: Für jeden im TV sichtbar fragt ein russisches Kind den Kremlchef, ob er echt ist. Auch der Kreml äußert sich.

Der Kreml hat auf die anhaltenden Spekulationen um angebliche Doppelgänger des russischen Präsidenten Wladimir Putin reagiert – und die Behauptung zurückgewiesen. „Jetzt rätseln Experten, ob es drei oder vier sind und wen wir da jeden Tag sehen“, sagte Putin-Sprecher Dmitri Peskow am Samstag vor Jugendlichen in Moskau mit Blick auf die immer wieder aufkommenden Diskussionen um mögliche Doubles des Kremlchefs.

„Wir haben nur einen Putin“, erklärte Peskow auf dem Forum „Rossija“ mit einer großen Ausstellung zu Errungenschaften im flächenmäßig größten Land der Erde unter dem Kremlchef, der Russland seit mehr als 20 Jahren führt. Auch Putin reagierte am Rande der Veranstaltung auf die Gerüchte.

Kreml reagiert auf Doppelgänger-Gerüchte: „Wir haben nur einen Putin“

Peskow hatte zuletzt immer wieder Berichte zurückgewiesen, nach denen Putin Doppelgänger benutze oder krank sei. So hatte etwa der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, mehrfach behauptet, Putin sei sterbenskrank. Der „Diktator“ habe nicht weniger als drei Doppelgänger, die durch plastische Chirurgie dem äußeren Erscheinungsbild Putins angepasst worden seien.

Putin hatte selbst einmal gesagt, dass ihm aus Sicherheitsgründen in der Vergangenheit die Nutzung eines Doppelgängers bei offiziellen Terminen ans Herz gelegt worden sei. „Die Idee kam auf, aber ich habe auf Doppelgänger verzichtet“, sagte er.

Kind zweifelt Echtheit des Kremlchefs – Putin reagiert mit Scherz

Die neuerlichen Gerüchte kommentierte der Kremlchef unterdessen am Wochenende ebenfalls – blieb dabei aber kryptisch. Am Rande seines „Rossija“-Forums wurde der Kremlchef von einem kleinen Jungen, dessen Vater im Krieg gefallen war, gefragt, ob er tatsächlich Putin sei. Die Spekulationen sind in der russischen Bevölkerung also durchaus vernommen worden. „Das bin ich, ja – vorerst“, erwiderte der Kremlchef der russischen Nachrichtenagentur Ria zufolge lächelnd. Die Szene war in zudem in einem Telegram-Beitrag des russischen Propaganda-Reporters Pawel Zarubin für ein großes Publikum sichtbar. 

Das bin ich, ja – vorerst.
Wladimir Putin

Über die Gesundheit des 71-Jährigen, der seit fast 25 Jahren an der Macht ist – überwiegend als Präsident, zeitweilig aber auch als Regierungschef -, wird immer wieder spekuliert. Ein russischer Telegram-Kanal mit mehreren Hunderttausend Lesern vermeldet zuletzt sogar den Tod des Kremlchefs, der bereits am 26. Oktober gestorben sei. Gerüchte um Herzprobleme hatte es kürzlich ebenfalls gegeben. Auch diese Spekulationen hatte der Kreml zurückgewiesen.

Wladimir Putin lässt eigene Erfolge bei Nationalismus-Forum feiern

Putin selbst betont gern, dass er sich sportlich fit halte. Er spiele nach wie vor gern Eishockey, teilte der Kremlchef erst kürzlich mit. Wie gesund der Kremlchef ist, ist in Russland allerdings eine Frage vor der Präsidentenwahl im März 2024. Zwar hat Putin seine Kandidatur noch nicht angekündigt. Doch es wird allgemein damit gerechnet, dass er sich wiederwählen lassen wird.

Die am Samstag eröffnete riesige Schau „Rossija“ zeigt in 14 Pavillons bis April die Entwicklung Russlands unter Putin. Vorgestellt werden die mehr als 80 Regionen des Landes von Kaliningrad an der Ostsee über Sibirien bis Kamtschatka am Pazifik und von der Arktis im Norden bis zum Kaukasus im Süden.

Als Teil Russlands präsentiert werden auch die zur Ukraine gehörenden Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk, die Putin im Zuge seines Krieges komplett einnehmen will, sowie die bereits 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim. (mit dpa)