Neunjähriger Karl über Corona-Impfung„Ich hatte keine Angst vor Nebenwirkungen“

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Karl (1)

Der neunjährige Karl wird heute zum zweiten Mal geimpft.  

Köln – Duda-Kinderreporter Karl und seine jüngere Schwester wurden am 25. November zum ersten Mal gegen Corona geimpft. An dem Tag wurde die Kinder-Impfung von Biontech offiziell zugelassen. Am Freitag, 17. Dezember, bekommt Karl seine zweite Spritze. Hier erzählt er, wie die Impfung sich beim ersten Mal angefühlt hat, und warum er sich direkt impfen lassen wollte.

Heute werde ich zum zweiten Mal gegen Corona geimpft. Die Coronaimpfung fühlt sich so an, als ob es eine ganz normale Impfung ist. Bei einer Impfung wird als erstes ein Stück vom Oberarm mit Desinfektionsmittel eingesprüht und abgetupft. Danach wird die Spritze mit dem Impfstoff mit einem kleinen Piks ganz schnell in den Muskel reingedrückt. Das geht ratzifatzi und tut nicht richtig weh.

Meine Eltern haben gefragt, ob ich mich impfen lassen will

Wer empfiehlt die Kinder-Impfung?

Am 25. November hat die europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) nach einem Prüfverfahren dem BionTech-Impfstoff eine Arzneimittelzulassung zum Schutz vor Corona bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren gegeben. Das heißt: Ab diesem Tag konnten auch Kinder zwischen fünf und elf Jahren offiziell geimpft werden.

Die STIKO ist die Ständige Impfkommission in Deutschland. Ihre Aufgabe ist es, sich die bisher gesammelten Daten zu den Impfstoffen genau anzugucken und dann eine Empfehlung für bestimmte Gruppe von Menschen auszusprechen – oder eben nicht. Am 9. Dezember hat die STIKO die Coronaimpfung für Kinder mit Vorerkrankungen empfohlen. Den Eltern der Kinder ohne Vorerkrankungen empfiehlt die STIKO zusammen mit den Kinderärzten je nach Fall zu entscheiden.

Wir haben in der Familie besprochen, dass meine kleine Schwester und ich gegen Corona geimpft werden, sobald es eine in Deutschland zugelassene Kinderimpfung gibt. Meine Eltern haben sich Sorgen wegen der hohen Zahlen bei Schulkindern gemacht und mich auch gefragt, ob ich mich impfen lassen will.

Corona hat mir schon viel im Leben kaputt gemacht. Zum Beispiel: Immer Maske tragen, in den Nachrichten nur von Corona hören, sich nicht mehr so einfach mit vielen Kindern treffen können. Schwimmbäder machen oft zu, in der Schule muss man sich immer testen und am Platz (wieder) eine Maske tragen. Und dann dieses ständige Hin und Her. Ich glaube, dass wenn sich viele Leute impfen lassen, bekommen wir das Coronavirus besser in den Griff. Wenn ich jugendlich bin, wird das Coronavirus vielleicht noch in irgendwelchen Ecken hocken und auch nie wieder komplett weggehen, aber mit einer Impfung sind zumindest alle Menschen besser geschützt.

Sorgen vor Nebenwirkungen hatte ich nicht

Deswegen habe ich nicht lange darüber nachgedacht, ob ich mich impfen lassen soll. Meine Freundin Ana, die in den USA wohnt, ist vor mir geimpft worden und sie hat gesagt, dass es gar nicht schlimm war. Sorge vor möglichen schlimmen Nebenwirkungen, also Komplikationen nach der Impfung hatte ich nicht.

NEU Karl Impfung 3

Karl nach seiner ersten Impfung.  

Bei meiner ersten Coronaimpfung am 25. November wurden ich, meine kleine Schwester, mein Kumpel Paul und drei andere Kinder zusammen geimpft. Wir Kinder haben vorher unsere Pflaster bemalt. Dann wurden wir der Reihe nach geimpft. Hinterher haben wir Pizza gegessen und einen Film geguckt. Direkt nach der Impfung habe ich mich sehr gut gefühlt.

Am nächsten Tag haben meine Eltern die Lehrerinnen und Lehrer über die Impfung von meiner Schwester und mir informiert und uns in die Schule geschickt. In der Schule spiele ich neuerdings Fußball und bin immer Torwart. Am Tag nach der Coronaimpfung habe ich mich ein bisschen schlapp gefühlt und der Arm hat beim Greifen nach dem Ball manchmal gepikst.

Ich freue mich schon auf den Besuch bei meinen Großeltern

Meine Schwester hat gesagt, dass der Arm beim Rumdrehen im Bett ein bisschen weh getan hat. Meine Mutter hat uns hundert Mal am Tag gefragt, wie es uns geht und wir haben immer gesagt, dass alles okay ist. Nach einem weiteren Tag war alles weg. Mein Freund Paul hat zwei Tage nach der Impfung sogar ein Fußballturnier gespielt und Tore geschossen.

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Meine Großeltern, die einen Bauernhof haben, konnten wir letztes Jahr wegen Corona nicht besuchen. Mit meinen anderen Großeltern haben wir einen Weihnachtsspaziergang gemacht. Dieses Jahr sind meine Omas und Opas und Eltern drei Mal geimpft, meine Schwester und ich sind jetzt auch geimpft. An Heiligabend fahren wir dann auf den Bauernhof und darauf freue ich mich schon richtig.