Touri-FettnäpfchenDie verrücktesten Erlebnisse von Reiseleitern

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Mit Hut und Hawaiihemd: So sehen Touristen dem Klischee nach aus.

Mit Hut und Hawaiihemd: So sehen Touristen dem Klischee nach aus.

Urlauber haben stets viele Geschichten zu erzählen – schließlich treffen sie während ihrer Ferien auf die verschiedensten Menschen, unternehmen zahlreiche Ausflüge und schwelgen in unvergesslichen Erinnerungen. Doch wie muss es dann erst den Organisatoren vor Ort gehen? Schließlich erleben sie diese Ereignisse Tag für Tag. Die Mitarbeiter des Reiseportals Travelzoo stehen mit zahlreichen Reiseleiterinnen und Reiseleitern in engem Kontakt und haben nachgefragt. Das Ergebnis sind lustige und teils kuriose Geschichten, die einen sehr abwechslungsreichen Arbeitsalltag widerspiegeln.

1. Bitte nicht stören In Hotels gibt es Türanhänger, auf deren einen Seite „Bitte nicht stören“ und auf der anderen „Bitte Zimmer aufräumen“ steht. Eine Reiseleiterin berichtet vom Anruf eines Gastes, der meinte, er wäre in seinem Zimmer eingesperrt und komme nicht heraus. Auf Nachfrage äußerte er, die eine Tür führe zum Bad und an der anderen hänge ein Schild mit der Aufschrift „Bitte nicht stören".

Wer in seinem Hotelzimmer nicht gestört werden möchte, sollte sich nicht nur auf dieses Schild verlassen.

Wer in seinem Hotelzimmer nicht gestört werden möchte, sollte sich nicht nur auf dieses Schild verlassen.

2. Beziehungsabgründe Bei einem Ausflug auf den Kanarischen Inseln fragte eine Reiseleiterin vor der Weiterfahrt zur nächsten Station, ob jemand noch seinen Sitznachbarn vermissen würde. Da sich keiner meldete, fuhr der Bus los. Auf einmal schrie eine Frau auf, ihr Mann würde noch fehlen. Die Reiseleiterin war verwundert, schließlich hatte sie soeben nachgefragt. Die Antwort der Urlauberin spricht Bände: „Vermissen tue ich ihn zwar nicht, aber er fehlt!“.

3. Pleitegeier Manchmal übersehen Hotelgäste, dass gewisse Leistungen und Getränke nicht über ihre All-Inclusive-Buchung abgedeckt sind. So geschehen in der Türkei. Ein Reiseleiter berichtet davon, dass eine Urlauberin von der Höhe ihrer Rechnung überrascht wurde und leider nicht dazu in der Lage war, den ausstehenden Betrag zu zahlen. Auch ihre Familie zu Hause konnte nicht aushelfen – es gab keinen Ausweg. Deswegen versteigerte die Urlauberin kurzerhand ihr Reisegepäck unter den anderen Hotelgästen. Mit Erfolg!

Ziemlich blöd: WC ohne Papier.

Ziemlich blöd: WC ohne Papier.

4. Sandige Wüste Eine Reiseleiterin erzählt von einem organisierten Ausflug in die Wüste Al Khatim bei Abu Dhabi. Bei diesem kam einer der Gäste erbost auf sie zu und beschwerte sich energisch, er sei nicht gewarnt worden, in der Wüste mit Sand rechnen zu müssen. Sonst hätte er sich andere Schuhe angezogen.

5. Sprachbarriere Nicht selten kommt es vor, dass sich Urlauber etwas davor scheuen, einheimisches Service-Personal anzusprechen, da sie den eigenen Englisch-Kenntnissen nicht ganz trauen. Das ist völlig normal – dafür gibt es ja eine deutschsprachige Reiseleitung. Etwas seltsam ist es jedoch, wenn die Reiseleiterin einen Anruf von einem ihrer Gäste erhält, der sich gerade auf der Toilette befindet. Ihm war das Toilettenpapier ausgegangen.

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Mit Hut und Hawaiihemd: So sehen Touristen dem Klischee nach aus.

Mit Hut und Hawaiihemd: So sehen Touristen dem Klischee nach aus.

6. Orientierungslos Vor dem Flughafen auf Lanzarote nannte eine Familie dem Reiseleiter einen Hotelnamen, der ihm völlig unbekannt war. Als er nachfragte, ob sie auch wirklich über seinen Reiseveranstalter gebucht haben, zeigten die Eltern ihre Urlaubsunterlagen. Auf diesen war allerdings Fuerteventura als Urlaubsort vermerkt. Das Flugzeug hatte nur einen angekündigten Zwischenstopp auf Lanzarote eingelegt und die Familie war auf der falschen Insel ausgestiegen. Lediglich ihr Gepäck schaffte es bis zum Zielort.

Nicht nachmachen: Betrunken auf der Luftmatratze einschlafen.

Nicht nachmachen: Betrunken auf der Luftmatratze einschlafen.

7. Mit der Luftmatratze von Griechenland in die Türkei Ein Reiseleiter erzählt von einem jungen Mann, der verkatert mit seiner Luftmatratze vor der griechischen Insel Kos schwamm. Er schlief ein, wurde einige Kilometer abgetrieben und vor der türkischen Küste bei Bodrum von der Hafenpolizei aufgegriffen. Natürlich hatte er keine Papiere dabei und wurde von den Beamten in die Türkei mitgenommen. Leider hatte er sowohl den Namen seines Hotels, seiner Urlaubsregion als auch den seines Reiseveranstalters vergessen. So wurde er ein Fall für die deutsche Botschaft.

Erst einige Tage später traf er wieder in seinem Urlaubsort ein. Leider hatte er in der Zwischenzeit seinen Rückflug verpasst. Und da in der Hochsaison kein Hotelzimmer mehr frei war, schlief er in einer Reiseleiterunterkunft, bis seine Abreise organisiert werden konnte. Um sein neues Flugticket zu zahlen, fehlte ihm aber leider das Geld. Auch seine Angehörigen zu Hause konnten ihn nicht unterstützen. Also zeigte sich die betreuende Agentur vor Ort spendabel und auch die einzelnen Reiseleiter legten zusammen. Darüber hinaus sammelten sie bei anderen Hotelgästen, damit der junge Mann seinen Flug antreten konnte.

8. Tierische Aufreger – die zu Freunden werden Eine Tunesien-Urlauberin beschwerte sich bei ihrer Reiseleiterin über Kakerlaken in ihrem Hotelzimmer. Nach der Erklärung, dass diese Schaben zu den landesüblichen Tieren gehören und nicht ganz zu vermeiden sind, gab sie sich zufrieden. Schließlich schloss sie sogar Freundschaft mit ihnen. Sie verteidigte sie gegen die Reinigungskraft, gab ihnen Namen und wollte sie sogar mit nach Hause nehmen. So können sich Meinungen ändern!

Bei den meisten Urlaubern ziemlich unbeliebt: die Kakerlake.

Bei den meisten Urlaubern ziemlich unbeliebt: die Kakerlake.

9. Ärger um öffentliche Toiletten Bei einer Kreuzfahrt durch die Ostsee wurde im Hafen St. Petersburg Halt gemacht. Die Reiseleiterin organisierte eine Stadtrundfahrt für die Schiffsreisenden, bei der auch die Blutskirche, ein Heiligtum der orthodoxen Russen, besucht wurde. Dort angekommen erkundigte sich ein weiblicher Gast nach den Toiletten. Da es nicht so viele öffentliche WCs in St. Petersburg gibt, erklärte die Reiseleiterin den Standort der nächstgelegenen stillen Örtlichkeit. Die Dame war allerdings abgelenkt oder konnte den Schilderungen nicht ganz folgen.

Deswegen erledigte sie ihr kleines Geschäft kurzerhand hinter der Blutskirche. Und wurde von der Polizei erwischt. Die Beamten zeigten sich äußerst empört – schließlich hatte sie sich hinter einem Gotteshaus erleichtert – und verhängten eine saftige Strafe. Die Urlauberin beschwerte sich daraufhin bei der Tour-Managerin und wollte den kompletten Betrag erstattet haben. Schließlich wäre im Programmheft nicht beschrieben gewesen, wie schwer die Toiletten zu finden seien.

10. Allerlei Peinlichkeiten Während eines Urlaubs in der Dominikanischen Republik hat ein Pärchen sein Schäferstündchen so intensiv genossen, dass dabei das Hotelbett beschädigt wurde. Peinlich berührt saßen sie wenig später vor ihrer Reiseleiterin und baten um Rat. Ähnlich geschehen in Griechenland – allerdings mit einem Waschbecken. Doch nicht nur Urlaubern passieren derlei Peinlichkeiten. So verstand sich eine Reiseleiterin äußerst gut mit einem jungen Mann, der nicht zu ihren Gästen gehörte. Die beiden verbrachten eine Nacht miteinander.

Was sie nicht wusste war, dass er der Leiter einer großen Gruppe von Bankangestellten war, die am kommenden Morgen abreisen wollten. Verkatert und mit einer gewissen Verspätung fuhr sie den Mann vor den Eingang des Hotels. Dort warteten schon über 300 Personen auf ihren Gruppenleiter und johlten, als er aus ihrem kleinen Twingo stieg. Peinlich!