BundesverdienstkreuzHolocaust-Überlebende für Aufklärungsarbeit geehrt

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Nationalpreis_Lasker-Wallfisch

Anita Lasker-Wallfisch – hier im September 2019, als sie in Berlin den Nationalpreis verliehen bekam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dessen Amtsvorgänger Horst Köhler – ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. 

Berlin – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die beiden Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch und Henrietta Kretz mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Er würdigte damit nach einer Mitteilung des Bundespräsidialamts vom Freitag deren Engagement als Zeitzeuginnen der nationalsozialistischen Verbrechen.

Da wegen der Corona-Pandemie keine persönliche Begegnung möglich war, schickte er den beiden Ausgezeichneten handschriftliche Briefe.

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Der in London lebenden Lasker-Wallfisch schrieb er den Angaben zufolge, sie habe sich darum verdient gemacht, „dass die Erinnerung an den Holocaust gegenwärtig bleibt“. Vor mehr als 25 Jahren sei sie erstmals wieder nach Deutschland zurückgekommen und habe seitdem in Schulen und Gedenkstätten vor allem mit jungen Menschen über den Holocaust und die Lehren für die Zukunft gesprochen.

Verdienstkreuz_Kretz

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterschreibt die Verleihungsurkunde des Verdienstordens für Anita Lasker-Wallfisch.

„Mit Ihren zutiefst eindringlichen Reden und Ihren Interviews halten Sie die Erinnerung an den Völkermord an den Juden Europas auch für die nachfolgenden Generationen wach.“

Viele Jahre währende Zeitzeuginnenarbeit

Auch bei der heute in Antwerpen lebenden Kretz würdigte Steinmeier die jahrelange Zeitzeugenarbeit. Sie vermittele gerade jungen Menschen ganz persönlich die Verbrechen des Nationalsozialismus und den Völkermord an den Juden Europas. 

Die Offenheit, mit der Sie über Ihre Lebensgeschichte und die Ihnen und Ihrer Familie angetanen Verbrechen auch in Deutschland berichten, trägt ganz wesentlich dazu bei, die junge Generation vor einem neu aufkommenden Antisemitismus zu warnen und die demokratischen Grundwerte zu stärken“, schrieb der Bundespräsident. (dpa)