Notfallpraxis am Marienhospital

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In Zukunft müssen Patienten in Euskirchen nicht mehr lange nach dem Notdienst-Arzt suchen.

Euskirchen - In Mechernich und Schleiden haben die Kreisstellen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein und der Ärztekammer Nordrhein bereits vor zwei Jahren zentrale Notdienstpraxen eingerichtet, in denen die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ihren Notdienst verrichten. Ab dem 1. Januar wird es auch für den Bereich Euskirchen eine solche zentrale Anlaufstelle geben, an die sich Patienten außerhalb der Sprechstundenzeiten der niedergelassenen Ärzte im Notfall wenden können.

In der ehemaligen Hausmeisterwohnung des Schwesternwohnheimes am Marien-Hospital hat das Krankenhaus innerhalb von vier Wochen eine helle, freundliche Praxis mit drei Behandlungszimmern, einem Empfangsbereich und einem geräumigen Wartezimmer eingerichtet. „Die vorhandenen medizinischen Gerätschaften wie Ultraschall, Lungenfunktionsapparat und EKG entsprechen dem Standard einer internistischen Praxis“, ließ Dr. Thomas Weitershagen wissen, der zusammen mit Dr. Alois Wördehoff und Christa Breuer federführend an der Realisierung des Projektes „Notfallpraxis“ tätig war.

Die anfängliche Skepsis unter den rund 110 dienstverpflichteten niedergelassenen Medizinern im Bereich Euskirchen ist mittlerweile überwunden. Bisher haben die Ärzte den gesetzlich vorgeschriebenen Notdienst in ihren eigenen Praxen versehen, was den Vorteil hatte, dass man in vertrauter Umgebung wirken und je nach Patientenzulauf auch noch andere Arbeiten verrichten konnte. „Aber schließlich steht der Patient im Vordergrund, und für den ist es viel einfacher, eine zentrale Praxis aufzusuchen“, so Dr. Franz-Josef Zumbé, Vorsitzender der Kreisstelle Euskirchen der KV Nordrhein. Hinzu kommt, dass man „bei Bedarf das Marien-Hospital mit weiteren Diagnosemöglichkeiten im Hintergrund hat“.

Für das Krankenhaus wird die Eröffnung der Notfallpraxis aller Wahrscheinlichkeit nach die ersehnte Entlastung bringen. Seitdem die Notfallpraxen in Schleiden und Mechernich ihre Pforten geöffnet haben, kommen nämlich auch zusehends mehr Patienten ans Euskirchener Krankenhaus, in der Annahme, dass dies die richtige Anlaufstelle für Notfälle beispielsweise am Wochenende sei. „Die Krankenhausärzte sind überlastet und haben sich zu Recht beklagt“, so Zumbé. Hinzu kommt, dass in naher Zukunft sowieso mit einer gesetzlichen Verordnung zu rechnen ist, die die Einrichtung derartiger Notfallzentren vorschreibt.

Geöffnet haben wird die Ambulanz im Schwesternwohnheim III mittwochs von 13 bis 23 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 7.30 bis 23 Uhr. Eine telefonische Voranmeldung ist nicht erforderlich. Wer medizinische Hilfe braucht, kann einfach vorbeikommen. In den übrigen Zeiten und bei den vom Rettungsdienst eingelieferten Patienten ist nach wie vor das Krankenhaus als Notfallambulanz oder stationäre Einrichtung zuständig.