Platz ist für bis zu 120 KinderDie größte Kindertagesstätte in Blankenheim ist eröffnet

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Auf dem Außengelände einer Kita arbeitet ein Handwerker.

Die neue Kita wurde in Hanglage gebaut, dadurch entstand unter anderem eine Dachfläche als zusätzlicher Außenspielraum.

Bleibt im Zeit- und Kostenplan: In weniger als zwei Jahren wurde die 4,6 Millionen Euro teure Kita in Blankenheim fertig.

Für die Gemeinde Blankenheim ist die Eröffnung des ersten fünfgruppigen Kindergartens ein Novum: So groß waren die Betreuungseinrichtungen für die Jüngsten noch nie. 90 Kinder werden am Frankenring betreut.

Groß war die Freude bei den Vertretern aus dem Gemeinderat, bei Bürgermeisterin Jennifer Meuren, auch bei Rolf Klöcker und Ralf Krutwig vom DRK-Kreisverband, der damit Träger seiner 34. Kita ist. Für die Gemeinde war es nebenbei ein Tag der Beweisführung: Die öffentliche Hand kann sehr wohl innerhalb eines Kosten- und Zeitplans bauen.

Fünfgruppige Kita für derzeit 90 Kinder eröffnet in Blankenheim

Unter zwei Jahren Bauzeit und knapp 4,6 Millionen Euro Kosten: So war es vor drei Jahren vom Gemeinderat beschlossen worden, so kam es auch. 25 Gewerke haben das geschafft. Einzig die letzten Details der aufwendigen Gestaltung der Außenanlagen sind noch nicht ganz fertig.

Die, für die auch das symbolische Durchschneiden eines roten Bandes gedacht war, haben die hellen Räume vor zehn Tagen mit Begeisterung aufgenommen, so Kita-Leiterin Agnes Trapp. Sie führt ein 25-köpfiges Team, zu dem auch eine Motopädin zählt, die altersgerechte, den Bewegungsapparat trainierende Übungen in der Kita-Mehrzweckhalle anbietet. „Bei den Planungen konnten wir unsere Wünsche einbringen, was wirklich nicht selbstverständlich ist“, freut sich Trapp.

Zwei Mädchen blättern in Büchern.

Lina und Mia (von links) stöbern in den Beständen der Kita-Bibliothek.

Mehrere Personen stehen bei einem roten Band, das gerade von einer Frau mit einer Schere zerschnitten wird.

Bei der Einweihung der Kita Hohental in Blankenheim wurde ein rotes Band zerschnitten.

Eine Motopädin und einiges andere, da waren sich die Ratspolitiker einig, habe es zu ihren Kita-Zeiten nicht gegeben – was heute zum Ausstattungsstandard nach den entsprechenden Auflagen und Pädagogikkonzepten dazugehört.

Der Spielplatz an der Kita ist 1530 Quadratmeter groß

Ein „Haus der Forscher“ kann die neue Kita sein – man hat ein kleines MINT-Labor mit Waage, Mikroskop und Globus eingerichtet. Im „Atelier“ darf gemalt und gekleckst werden, was das Herz begehrt – der alle Spuren beseitigende Wasseranschluss samt Becken ist vorhanden. Auf der Dachterrasse können die Kinder Pflanzen beim Wachsen zusehen, Sonnensegel sind als Schattenspender vorgesehen.

Der Clou der insgesamt fast 2500 Quadratmeter großen Anlage ist außerhalb der 950 Quadratmeter umbauten Fläche der 1530 Quadratmeter große Spielplatz. Er zieht sich entlang verschlungener Wege über Terrassen das Hanggrundstück hinauf. Es gibt einen Wasserspielplatz, Schaukeln, Rutsche, Hängebrücken und mehr, was das Kinderherz höherschlagen lassen dürfte.

Die Kita in Blankenheim ist insgesamt für bis zu 120 Kinder zugelassen

Ist draußen das Kunterbunte angesagt, herrscht in der Kita formal eine Aufteilung: Im Untergeschoss sind drei Gruppenräume für die drei bis sechs Jahre alten Kinder. Im Erdgeschoss die Räume für die derzeit zwei Gruppen der aktuell 32 Unter-Dreijährigen.

Alle fünf Gruppen verfügen über Gruppen-, Neben- und Differenzierungsraum. Aktuell werden 90 Kinder betreut. Die Kita ist inklusive der erlaubten Mehrbelegung von zehn Plätzen für bis zu 120 Kinder zugelassen, so Rolf Klöcker.

Ein Raum mit kindgerechten Tischen und Stühlen und Spielzeug auf einem Teppich ist von innen zu sehen.

Helle, große Räume für die fünf Gruppen gibt es in der neuen Kita.

Die Kinder und das Team werden über eine große Küche im Erdgeschoss versorgt, zu der das in der Mensa der Gesamtschule Eifel gekochte Essen über einen eigenen Zugang geliefert wird. Ein Aufzug verbindet die beiden Etagen der Kita – ein zentrales Bauelement der Barrierefreiheit, so Klöcker.

Kita an Nonnenbacher Weg soll als Reserve bestehen bleiben

Die alte Kita bleibt als Reserve Angesichts all dessen befürchtet Leiterin Agnes Trapp schon, „dass ich jetzt Führungen für Eltern anbieten muss“. Vielleicht nicht ganz von ungefähr, denn der Neubau beendet ein seit Jahren bestehendes Betreuungsproblem speziell für Kinder aus Blankenheim und Blankenheimerdorf.

Die bisherige Kita Blankenheim teilte sich in drei Standorte auf: Ergänzend zum Haupthaus war ein Ausweichstandort im Vereinsheim in Ripsdorf für eine Gruppe angemietet, zudem gab es einen Gruppenraum in Blankenheimerdorf. Am Nonnenbacher Weg selbst wurde für knapp 100.000 Euro ein Kindergarten-Bauwagen gekauft, der einer Gruppe Platz bietet. Der Wagen wird nun zum beliebten Waldkindergarten in Mülheim überführt, die anderen Einrichtungen sind geschlossen. Der Standort Nonnenbacher Weg selbst soll allerdings als Reserve bestehen bleiben – man weiß ja nie.

Die Vorsicht bestätigt Meuren: Man habe die Fünfgruppigkeit auch mit Blick auf möglicherweise weiter steigende Kinderzahlen gewählt. Zwischen Blankenheim und Blankenheimerdorf steht die Neuausweisung eines Baugebietes bevor.