Fußball-KreisligaDominik Schöpfer hat Lommersum im Herzen, die DHO auf der Brust

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt, wie Zülpichs Dominik Spies den DHO-Torhüter Dominik Schöpfer überwindet.

DHO-Torhüter Dominik Schöpfer ist mit seiner bisherigen Saison zufrieden, als Mannschaft könnte man aber mehr Punkte haben.

Dominik Schöpfer liebt sein Heimatkaff Lommersum. Er spielt aber 1200 Meter entfernt für die Sportfreunde DHO. Nun geht's gegen die große Liebe.

Dominik Schöpfer redet nicht um den heißen Brei herum. „Das Spiel ist natürlich für mich etwas ganz Besonderes“, sagt der Torhüter der Sportfreunde DHO. Schöpfer liebt Lommersum, bezeichnet den SSV als seinen Heimatverein, hat ein großes Lommersum-Tattoo auf dem Arm, spielt aber für Derkum-Hausweiler-Ottenheim. Die drei Orte liegen vom Sportplatz in Lommersum maximal 1600 Meter entfernt.

Am Freitag, 20 Uhr, steht Schöpfer das erste Mal mit einem anderen Verein auf dem Kunstrasen in der Pickelskuhl. „Das wird für mich persönlich natürlich ein Höhepunkt, endlich mal wieder zu Hause zu spielen“, sagt „DS28“. Der SSV werde immer sein Heimatverein bleiben, „dennoch wünsche ich mir natürlich drei Punkte für uns“.

Die Sportfreunde DHO haben ein Problem: die fehlende Konstanz

Das wird aber alles andere als ein leichtes Unterfangen. Die Gründe: Der SSV ist Tabellenzweiter in der Kreisliga A, die Sportfreunde agieren in dieser Spielzeit recht inkonstant. Erst einmal feierte die Mannschaft von Alexander May und Chris Bandur zwei Siege in Folge. Ansonsten sind die Sportfreunde gefühlt untippbar.

Einer Niederlage gegen Kellerkind SG Flamersheim/Kirchheim folgte beispielsweise ein 2:2 gegen die Reserve des TuS Zülpich, die aktuell auf Platz drei liegt. Bei einem Blick in die Statistik fällt zudem auf, dass sich die Zuschauer auf ein torreiches Weilerswist-Derby freuen können. Der SSV stellt mit 37 erzielten Treffern die beste Offensive der Liga, die Sportfreunde liegen mit einem Tor weniger auf Rang zwei. Tabellarisch trennen die beiden Teams sechs Punkte.

Dominik Schöpfer hat sich sein „Heimatkaff“ tätowieren lassen

Überhaupt ist die Kreisliga A durchaus spannend. Den Tabellenfünften, der SV Sötenich, und den Tabellendreizehnten, die DJK Dreiborn, trennen gerade einmal sechs Zähler. 26 Gegentreffer hat Schöpfer in dieser Saison kassiert. „Zurzeit läuft es für mich persönlich absolut gut. Ich bin so langsam wieder auf dem Niveau, das ich von mir gewohnt bin“, sagt der Schlussmann: „Nach der schweren Zeit in Bessenich ist es auch wieder meine erste komplette Saison.“

Das Bild zeigt das Tattoo von Dominik Schöpfer. Es ist die Lommersumer Kirche und das Dorfwappen zu erkennen.

Der Lommersumer Dominik Schöpfer trägt seine Liebe zu seinem Heimatort auf der Haut. Am Freitag trifft er mit DHO auf seinen Heimatverein SSV Lommersum.

Generell sei er allerdings nicht ganz zufrieden mit der Saison, sagt der 29-Jährige: „Wir sollten eigentlich ein paar Plätze weiter oben stehen. Aber viel Verletzungspech und unnötig verschenkte Punkte lassen die Situation halt einfach so aussehen, wie sie ist.“ Im Derby am Freitag lasse sich „aber wieder einiges geradebiegen“.

Und was macht die beiden Vereine so aus? „Beide Vereine sind auf ihre eigene Art besonders. Der SSV war immer ein Aushängeschild im Kreis und hat bis auf eine kleine Durststrecke die vergangenen Jahre immer oben mitgespielt“, so Schöpfer. „Die Sportfreunde hingegen machen seit ein paar Jahren einen Riesenjob. Sie haben den Durchmarsch von der C- in die A-Klasse geschafft. Ich denke, dass hier auf Dauer ein gestandener A-Kreisligist wächst.“

Ich bin ein Tattoo-Fan und jedes einzelne hat für mich eine Bedeutung. Das von Lommersum steht halt für mein Heimatkaff.
Dominik Schöpfer

Von seinem Tattoo am Oberarm wird man am Freitag wegen des langarmigen Torwarttrikots nichts sehen. Tätowieren lassen hat er sich die Kirche samt Ortswappen. „Ich trage das Ding jetzt schon seit zwei Jahren auf mir“, sagt der Schlussmann: „Ich bin ein Tattoo-Fan und jedes einzelne hat für mich eine Bedeutung. Das von Lommersum steht halt für mein Heimatkaff.“

In diesem Kaff lebt Schöpfer nun bereits seit sieben Jahren und hat mehr als 14 Jahre für den SSV gespielt. „Man mag mich vielleicht wegen des Tattoos für verrückt erklären, aber diesen Ruf haben Torhüter ja so oder so“, sagt Schöpfer.

Und wie es sich für einen Torhüter gehört, hat er weitere Marotten. Während Zülpichs Torhüter Robin Metternich nach eigenen Angaben immer viel zu viel in seine Tasche packt und alte Zeichentrickserien guckt, um sich auf das Spiel zu konzentrieren, zieht der DHO-Schlussmann immer seinen linken Fußballschuh und seinen linken Handschuh zuerst an. Das will er auch am Freitag nicht ändern.