Kommentar zum Spielabbruch in EuskirchenAlle müssen an einen Tisch

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Fußball gespielt wurde auch. Türk Gencligi hatte dem zwei Klassen höher spielenden TuS Zülpich viel Kampf entgegenzusetzen. 

Fußball gespielt wurde auch. Türk Gencligi hatte dem zwei Klassen höher spielenden TuS Zülpich viel Kampf entgegenzusetzen. 

Euskirchen – Gewalt gehört nicht auf den Fußballplatz. Selbst dann nicht, wenn vielleicht eine Situation falsch beurteilt wurde und die Emotionen hochkochen. Das, was am Mittwochabend im Erftstadion zu sehen war, war erschreckend. Ein Schiedsrichter, der, verfolgt von Fußballern und einem aufgebrachten Mob, aus Angst um Leib und Leben fliehen muss, gibt ein übles Bild ab, das in keinem Stadion der Welt etwas verloren hat.

So ein Vorfall ist nicht zu tolerieren. Deshalb muss jetzt von offizieller Seite alles dafür getan werden, damit sich das nicht wiederholt. Erstes Mittel sind empfindliche Sanktionen: Gegen den Verein, weil er seiner Ordnungspflicht nicht nachgekommen ist, und gegen einige Spieler, deren Verhalten nichts mit Emotionalität im Sport zu tun hatte. Das war einfach nur erschütternd. Und dann gegen einige Zuschauer. Gegen den Flaschenwerfer wird strafrechtlich ermittelt, und das ist gut so.

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Dass diese Aktion nur drei Tage nach einer geplanten Aktion der IG Schiedsrichter stattfand, die vom DFB und den Landesverbänden abgelehnt wurde, ist dann passend. Wegen Gewalt und Respektlosigkeiten gegen Schiedsrichter sollte der Amateurfußball am vergangenen Sonntag bundesweit bestreikt werden. Doch solche Aktionen schadeten dem Fußball, hieß es von offizieller Seite. Ob ein Streik aber mehr schadet als Angriffe auf Unparteiische, darf stark angezweifelt werden.

Die Verbände, der Fußballkreis und die Vereine müssen alles daran setzen, um die Sicherheit von Schiedsrichtern, Spielern und Zuschauern zu gewährleisten. Alle müssen an einen Tisch. Am besten noch in dieser Sommerpause. Und wenn alle Sanktionen nichts nützen, muss der Fußballkreis harte Maßnahmen ergreifen.