Kreisliga-KolumneFirmenicher Spieler verletzt sich, DoRis Volker Daniels treffsicher

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Das Bild zeigt Volker Daniels beim Strongmanrun auf dem Nürburgring.

Der Dollendorf-Ripsdorfer Fußballer Volker Daniels nimmt immer wieder gerne an Extremveranstaltungen teil. Auf dem Platz ist er immer noch treffsicher.

Dollendorf-Ripsdorfs Volker Daniels erzielt einen Fünferpack und hat deshalb Schulden bei seinen Mannschaftskollegen. Stille im Erftstadion.

Die Stille auf einem Fußballplatz ist ein seltsamer Zustand, zumindest dann, wenn tatsächlich ein Spiel läuft. Es bedeutet immer, dass etwas Außergewöhnliches passiert ist.

Die Corona-Pandemie war so ein Fall. Da war es mangels Zuschauern so still auf den Rängen, dass man jede Traineranweisung und jeden Ruf eines Spielers verstanden hat. Auch Schweigeminuten zu Beginn eines Spiels vermitteln ein besonderes Gefühl. Es geht darum, jemanden eine Ehre zu erweisen, indem jedes Geräusch verstummt.

Firmenicher Spieler wurde mit Rettungsdecke gewärmt

Auch im Erftstadion war es am Sonntagnachmittag still. Spieler des Euskirchener TSC und des SSC Firmenich verließen den Platz, die Zuschauer schauten besorgt in Richtung Fünfmeterraum. In dem lag Firmenichs Tom Weiler bäuchlings und regte sich kaum. Betreuer kümmerten sich um ihn, legten ihm eine Rettungsdecke über, damit er auf dem nasskalten Kunstrasen ein wenig Wärme bekam.

Der Spieler hatte einen Ellbogen an die Schläfe bekommen. Unabsichtlich. Und blieb dann liegen. Benommen war er. Wie sich später im Krankenhaus herausstellte, erlitt er ein Schädel-Hirn-Trauma zweiten Grades, also mehr als eine Gehirnerschütterung. Am Sonntagabend durfte er das Krankenhaus aber wieder verlassen.

Gerüchteweise war die Zufahrt zur Sportanlage verschlossen

Quälend lange hat es gedauert, bis ein Rettungswagen eintraf. Laut eigener Messung um die 25 Minuten, bis endlich ein Sanitäter bei Weiler war. Gerüchte machten die Runde. Die Zufahrt zum Stadion sei nicht möglich gewesen, weil das Gitter an der Ohm-Mirgel-Halle verschlossen und der Platzwart nicht erreichbar gewesen sei.

Die Zufahrt zur Sportanlage Erftstadion, im Hintergrund die Ohm-Mirgel-Halle. Die Zufahrt wird im Regelfall von zwei Absperrungen verhindert, die hier aber geöffnet sind.

Am Montag war die Zufahrt gewährleistet. Laut Stadt und Kreis sei es Rettungswagenbesatzungen aber möglich, die Schranke zu öffnen.

Doch wie die Verantwortlichen der Rettungsleitstelle und die Stadt Euskirchen versichern, stimmt diese Darstellung nicht. 18 Minuten seien laut Status bei der Rettungsleitstelle protokolliert. Der Fahrer des Wagens habe auch mitgeteilt, dass nichts Ungewöhnliches passiert sei. Weil die Euskirchener Rettungswagen aber im Einsatz waren, musste einer aus Mechernich ausrücken. Und selbst wenn die Zufahrt zu den Sportanlagen gesperrt gewesen wäre, hätte die Besatzung einen Dreikantschlüssel dabei gehabt.

Rettungsdienst und Feuerwehr haben Dreikantschlüssel zum Öffnen

Das schreibt auch die Stadt: Für das Öffnen der Schranke sei die Anwesenheit des Platzwartes nicht erforderlich. Mit den Dreikantschlüsseln sei das Problem von verschlossenen Schranken für Rettungsdienst und Feuerwehr gelöst worden. Im Übrigen sei der Platzwart rechtzeitig erreicht worden und habe noch fünf bis zehn Minuten vor dem Eintreffen des Rettungswagens die Schranke geöffnet. 

Ein Lob verdient hat übrigens Schiedsrichter Jamal Stropolo. Er ging besonnen mit der Situation um. Zuerst unterbrach er das Spiel für eine Trinkpause, in der er sich ein Bild von der Lage machte. Anschließend schickte er die Spieler beider Mannschaften in die Umkleidekabine und hielt Rücksprache mit dem Vorsitzenden des Kreisschiedsrichterausschusses, Uwe Stark.

Schiedsrichter darf Spiel für 30 Minuten unterbrechen

Der erklärte dieser Zeitung, wie das Vorgehen in so einem Fall ist. Ein laufendes Spiel dürfe für 30 Minuten unterbrochen werden. Diese Zeit werde dann großzügig ausgelegt, wenn absehbar sei, dass das Spiel in den fünf bis zehn Minuten nach Ablauf dieser Frist fortgesetzt werden könne.

Natürlich gebe es auch verletzungsbedingte Abbrüche. Wenn eine Mannschaft signalisiere, nicht weiterspielen zu wollen, dann werde das Spiel in der Regel gegen diese Mannschaft gewertet. Wenn beide Mannschaften dem Schiedsrichter signalisierten, dass sie nicht mehr in der Lage sind, das Spiel abzuschließen, werde der Ausgang am grünen Tisch entschieden. Eine Neuansetzung sei in dem Fall nicht der Normalfall.

DoRis Volker Daniels hat Schulden bei seinen Mitspielern

Volker Daniels hat Schulden – Schulden bei seinen Teamkollegen. Der Grund: Der Stürmer der Reserve des FC Dollendorf-Ripsdorf trifft zu oft. Zumindest erzielt er zu viele Hattricks. In dieser Spielzeit waren es bereits zwei. Geht es nach seinen Mannschaftskollegen, dürften es aber mindestens gerne zwei Treffer mehr gewesen sein. Denn dann wären es anstatt zwei Kästen Bier schon vier für die Kabine gewesen.

Der Stürmer hat nämlich gegen Bronsfeld-Oberhausen und zuletzt gegen den Kaller SC jeweils einen Fünferpack erzielt. „Wer bei uns drei Treffer in einem Spiel erzielt, muss einen Kasten mitbringen“, erklärt Daniels. Ob es bei einem Sechspack nicht vielleicht noch einen Bonus statt eines Mengenrabatts gibt, lässt er mal lieber offen. Aber Daniels geht nicht nur wegen des verpassten Doppel-Hattricks gegen den KSC etwas härter mit sich ins Gericht.

Schöneseiffen wartet weiter auf den ersten Punkt der Saison

„Ich habe zwölf Tore in vier Spielen erzielt. Ich habe aber auch in fünf Partien keinen Treffer erzielt. Das ist nicht mein Anspruch und meine Schwankungen haben wir leider in der kompletten Mannschaft“, berichtet der Eifeler: „Wenn wir unsere Qualitäten auf den Platz bekommen, dann kreieren wir Chancen und machen unsere Tore. Das schaffen wir aber leider nicht immer.“

Hätte die Zweitvertretung des SV Schöneseiffen schon zwölf Treffer in dieser Saison erzielt, hätte sie vielleicht schon einen Punkt auf dem Konto – mindestens. Die SV-Reserve ist die einzige Mannschaft bei den Herren, die noch keinen Zähler auf der Habenseite hat. Da es in der Kreisliga C keinen Absteiger gibt, spielt das keine Rolle. Für die Moral der Truppe wäre es aber natürlich wichtig.

Helge Hohl steht für Bessenich auf dem Platz

Die nächste Partie der Grün-Weißen? Wie könnte es anders sein, ist gegen den FC Dollendorf-Ripsdorf II mit Fast-Doppelhattrick-Schütze Volker Daniels. Aber erst am 19. November, denn an diesem Wochenende haben beide Teams spielfrei. Genug Zeit also, um am Elften im Elften noch ein wenig Zielwasser zu trinken.

Der Fußball lässt ihn dann doch nicht ganz los. Bis vor wenigen Wochen war Helge Hohl noch Trainer bei Alemannia Aachen in der Regionalliga. So ganz vereinslos ist der ehemalige Trainer der B-Junioren-Bundesligamannschaft des Euskirchener TSC aber nicht. Wann immer der Doppelpass als frisch gebackener Familienvater und dem Fußball funktioniert, kickt Hohl bei der Reserve des SV Bessenich mit.

Und da leitet und dirigiert der ehemalige Coach des SV Bergisch Gladbach – ganz so, als wäre der Kunstrasen in Bessenich der Tivoli in Aachen. Eine Gemeinsamkeit gibt es dann aber – aus Sicht von Hohl wohl leider – dann doch: Der Erfolg hielt sich am Wochenende beim Duell mit der SG Bürvenich/Schwerfen in Grenzen. Der Aufsteiger verlor das Zülpich-Derby mit 0:3, da die SG durch Daniel Ganz und Michael Maubach (2) traf.