Kreispokal-VorschauThomas Mogas Rückkehr zu den Heimatlosen aus Roitzheim

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Der frühere Spieler ist zurückgekehrt zum SC Roitzheim: Thomas Moga ist seit dieser Saison Trainer des B-Ligisten.

Der frühere Spieler ist zurückgekehrt zum SC Roitzheim: Thomas Moga ist seit dieser Saison Trainer des B-Ligisten.

Euskirchen-Roitzheim – Der Abschied von seinem Ex-Verein TuRa Oberdrees ist dem 39-jährigen Thomas Moga nicht leicht gefallen. Dort hat er fünf Jahre lang die Frauen-Kreisligisten gecoacht. Seine erste Trainerstation. Es sei eine gute Zeit gewesen. Aber: „Der SC Roitzheim hat mich gefragt – und ich habe Ja gesagt. Das Herz schlägt nun mal für den Heimatverein“, sagt der gelernte Physiotherapeut und Fußball-C-Lizenz-Inhaber beim Training am Mittwoch. Als Fußballer war er selbst beim SCR. Im Mittelfeld. Und machte den Aufstieg in die Kreisliga A mit.

Seit drei Wochen ist Moga nun für die sportlichen Geschicke des B-Ligisten verantwortlich. Sein neuer Kader machte mit drei Siegen im Kreispokal-Wettbewerb auf sich aufmerksam. Immerhin wurde am vergangenen Sonntag die zwei Klassen höher spielende TuS Mechernich geschlagen.

Alles neu, alles schrott

Es könnte also alles so schön sein. Doch immer noch sitzt der Schmerz tief im Roitzheimer Fußballerherz. In der verheerenden Flutnacht im vergangenen Sommer wurde die nagelneue Platzanlage komplett zerstört. Kunstrasen, Kabinentrakt, Vereinsheim und Grillhütte. Alles neu, alles schrott. „Das war schon sehr heftig für alle im Verein“, so Moga.

Sammelten beim Training die Bälle ein: Youssef Khabbaz (v.l.), Marcel Krings und Tom von der Dovenmühle.

Sammelten beim Training die Bälle ein: Youssef Khabbaz (v.l.), Marcel Krings und Tom von der Dovenmühle.

Die Zeichen stehen auf Umzug und Neubau, denn die Stadt Euskirchen hat entschieden, dass der bei der Flut zerstörte Kunstrasenplatz an der Erft und das Vereinsheim nicht wieder aufgebaut werden. Der Verein hat nach einer neuen Heimat Ausschau gehalten und favorisiert den Neubau einer Sportanlage auf einem Grundstück in Richtung Kuchenheim jenseits der Bahnlinie. Finanziert werden soll das Projekt über den Wiederaufbaufonds.

Dem VfR Flamersheim dankbar

„Wir sind die Heimatlosen – und dem VfR Flamersheim äußerst dankbar, dass wir seine tolle Kunstrasenanlage fürs Training und die Heimspiele nutzen dürfen“, so Moga.

Viertelfinale

Die Partien am Sonntag: Stotzheim – Bessenich (12.30 Uhr), Roitzheim – Erftstadt-Lechenich (in Flamersheim), Euskirchen – Weilerswist (beide 15 Uhr), Wißkirchen – Frauenberg (in Stotzheim, 15.15 Uhr). (ets)

Der Kader in Roitzheim hat sich stark verändert: Sechs Stammspieler kehrten dem SCR den Rücken zu. Sieben Neue kamen hinzu. „Da lobe ich mir den Frauenfußball. Die Spielerinnen sind vereinstreuer. Man spielt da, wo man Spaß hat, viel länger. Wechsel sind seltener“, zieht Moga einen Vergleich.

Kurzziele und kein Druck

Wichtigstes Ziel für ihn nach drei Trainer-Wechseln in der letzten Saison? „Ruhe reinbekommen.“ Unterstützt wird er vom 28-jährigen Co-Spielertrainer und Torwart Marcel Krings. „Wir wollen als Team zusammenwachsen. Es geht um gegenseitiges Vertrauen. Wir machen keinen Druck und setzen uns vielmehr Kurzziele.“

Darunter fallen eine hohe Trainingsbeteiligung bis zum Saisonstart sowie die Integration der neuen Spieler – und von ihm selbst. Die Ansprüche sind hoch: „Vielleicht neun Punkte in den ersten vier Spielen. Und natürlich langfristig den Klassenerhalt frühzeitig zu sichern“, führt Moga fort.

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Die Kreisliga B (Staffel 1) wird spannend und ausgeglichen. Jeder kann jeden schlagen. Die Tagesform wird entscheidend sein. Trainiert werden an diesem Mittwochabend schwerpunktmäßig Umschaltspiel und Ballkontrolle. Was viele Roitzheimer Akteure freut: Laufschuhe werden in der Vorbereitung nicht geschnürt. „Kondition bauen wir über Spielformen auf“, so Moga.

Und gibt es im Pokal gegen den Landesligisten aus Erftstadt die nächste Überraschung? „Wir stehen vor einer Mammutaufgabe und sind klarer Außenseiter.“