Hoher Bedarf in EuskirchenPaul-Gerhardt-Schule bekommt weitere Eingangsklasse

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Die Paul-Gerhardt-Grundschule an der Billiger Straße in Euskirchen 

Euskirchen – Die Paul-Gerhardt-Schule in Euskirchen bildet zum kommenden Schuljahr drei Eingangsklassen – eine mehr als üblich. Mit dieser Maßnahme reagiert die Stadt auf den gestiegenen Bedarf an Plätzen für Grundschülerinnen und Grundschüler in der Kernstadt.

Ohne die zusätzliche Klasse hätten sich an den Primarschulen Ablehnungen abgezeichnet, erklärte die städtische Fachbereichsleiterin Christiane Mermi jetzt im Schulausschuss. Als weiteren Grund nannte sie den „fortgesetzten Zuzug von grundschulpflichtigen Kindern aus der Ukraine“.

Hohe Nachfrage an der Franziskusschule

Wie schon häufiger in den zurückliegenden Jahren hatte es an der Franziskusschule mehr Anmeldungen als Plätze für angehende Erstklässler gegeben.

Dies führte nach Mermis Angaben dazu, dass die FDP-Stadtratsfraktion beantragen wollte, an der Franziskusschule einen Klassencontainer aufzustellen, um die Nachfrage mit der Bildung einer weiteren Eingangsklasse (es wäre die dritte gewesen) befriedigen zu können.

Fast alle an der Wunschschule

Nachdem die Verwaltung das Thema mit den schulpolitischen Sprechern der Fraktionen besprochen hatte, ergab sich aber eine andere Lösung, die auch von der Schulaufsichtsbehörde abgesegnet wurde: eine Zusatzklasse an der Paul-Gerhardt-Schule, die über die notwendigen Raumkapazitäten verfügt.

Damit entzerrte sich die Situation: 560 der 577 angemeldeten Kinder – dies entspricht 97 Prozent – konnten „an ihrer Wunschschule aufgenommen werden“, bilanzierte Mermi. Für alle anderen stünden Grundschulplätze „in Wohnortnähe und in zumutbarer Entfernung innerhalb der Kernstadt zur Verfügung“.

Viele Viertklässler wandern ab

Zu einer kurzen Diskussion führte im Ausschuss die Darstellung der Verwaltung zum Aufnahmeverfahren an den Sekundarstufenschulen. Von den 520 Mädchen und Jungen, die jetzt die vierte Klasse abschließen, haben sich demnach bisher 390 für eine weiterführende Schule in der Kreisstadt entschieden. Allein 90 Schülerinnen und Schüler zieht es an eine der Schulen in Bad Münstereifel, weitere 16 nach Rheinbach.

Jahrgangsstufe 5

156 Anmeldungen an der Marienschule

Die Stadtverwaltung nannte im Schulausschuss die Anmeldezahlen für die Jahrgangsstufe 5 an den weiterführenden Schulen. Demnach wird das Gymnasium Marienschule in diesem Sommer 156 Mädchen und Jungen aufnehmen, von denen 125 bisher städtische Grundschulen besucht haben. Am Emil-Fischer-Gymnasium sind es 83 (davon 69 von städtischen Grundschulen), an der Gesamtschule 140 (128) und an der Kaplan-Kellermann-Realschule 70 (68). (ejb)

Im Gegenzug werden 59 Schüler und Schülerinnen aus den umliegenden Kommunen vom neuen Schuljahr an nach Euskirchen einpendeln. Inge Gippert (CDU) nannte die Zahl der Viertklässler, die eine auswärtige Schule vorziehen, „erschreckend“. Sie fragte, wie die Stadt gegensteuern könne.

Lieber nach Bad Münstereifel

„Dieses Thema erörtern wir immer wieder“, sagte der Erste Beigeordnete Alfred Jaax: „Die Verwaltung ist kontinuierlich im Gespräch mit den Grundschulen, gleichzeitig werben die weiterführenden Schulen in den Grundschulen.“

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Ein Grund für die Attraktivität der Schulen in Bad Münstereifel sei, dass die Fahrt dorthin aus den östlichen Ortsteilen der Stadt Euskirchen besonders einfach sei. So steuere ein Bus von Kirchheim aus direkt das Münstereifeler St.-Angela-Gymnasium an, sagte Jaax und fügte hinzu, dass er momentan „keine Option“ sehe, an der Lage kurzfristig etwas zu ändern.