60 Jahre MeisterHerbert Poth aus Gemünd ist bekannt für Torten und Schwarzbrot

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Zwei Männer stehen in einer Backstube: Obermeister Siegwin Zimmer (l.) überreicht Herbert Poth den diamantenen Meisterbrief.

Die Urkunde übergab Obermeister Siegwin Zimmer (l.) Herbert Poth aus Gemünd.

Vor 60 Jahren hat Herbert Poth aus Gemünd die Prüfung abgelegt. Nun wurde er mit dem diamantenen Meisterbrief ausgezeichnet.

Eine besonders angenehme Aufgabe hatte Siegwin Zimmer, Obermeister der Bäckerinnung Düren-Euskirchen, beim Bäckerfest zugunsten der Hilfsgruppe Eifel in Sistig. Er überreichte dem 83-jährigen Bäcker- und Konditormeister Herbert Poth aus Gemünd den diamantenen Meisterbrief. „Einer Auszeichnung, die nur selten verliehen wird“, so Zimmer. Weit über sein Rentnerdasein hinaus habe Poth das Handwerk ausgeübt und sich immer für die Ausbildung des Nachwuchses eingesetzt.

Poth stammt in vierter Generation aus einer bekannten Gemünder Bäckerfamilie, die seit 1871 an der Kreuzung Aachener Straße/Schleidener Straße ansässig war. Das Haus, in dem nach der Aufgabe des Betriebes im Jahr 2013 diverse Geschäfte untergebracht waren, wurde bei der Flut schwer beschädigt und ist inzwischen abgerissen.

Herbert Poth hat in seinem Betrieb 25 Lehrlinge ausgebildet

Als nach dem Krieg Poths Schulzeit 1946 begann, lag Gemünd noch in Trümmern. Das Bäckerhandwerk erlernte Poth ab 1954 in der Mechernicher Bäckerei Tillmann-Verbrüggen. Als jungen Gesellen im Alter von 17 Jahren nahm ihn Vater Martin Poth in den elterlichen Betrieb auf, der nach einem Brand im Jahr 1954 neu aufgebaut und durch ein Café vergrößert worden war.

Nach dem Wehrdienst besuchte Poth die Meisterschule in Olpe und legte 1963 die Meisterprüfung ab. 1972 übernahm er den Familienbetrieb, den er für seine Torten und das „Original Eifeler Schwarzbrot“ bekannt machte. In seinen 49 Jahren als aktiver Bäcker- und Konditormeister bildete er 25 Lehrlinge aus, von denen sechs wiederum Meister wurden.