ZustellungAn diesem Standort wird die Euskirchener Post komplett emissionsfrei

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Sabine Kersen, sitzt am Lenkrad eines E-mobils der Deutschen Post.

Sabine Kersen, Standortleiterin der Deutschen Post Bad Münstereifel sitzt zum ersten Mal in einem E-mobil

Ab 2024 werden mehr als 40.500 Haushalte vom neuen emissionsfreien Stützpunkt der Deutschen Post in Euskirchen mit Briefen und Päckchen versorgt.

An der Rudolf-Diesel-Straße in Euskirchen beginnt der Bau eines CO₂-freien Zustellstützpunktes der Deutschen Post. Ab 2024 werden von dort aus mehr als 40500 Haushalte in Euskirchen und Bad Münstereifel mit Briefen und Paketen versorgt.

Wolfgang Honecker, Technischer Beigeordneter der Stadt Euskirchen, erklärt, warum Emissionsfreiheit im Zustellungssektor von besonderer Dringlichkeit ist: „Das Einkaufsverhalten im Einzelhandel verändert sich.“

Das Einkaufsverhalten im Einzelhandel hat sich verändert

Konsumenten blieben den Einkaufsläden fern, wendeten sich stattdessen dem Internetshopping und somit auch den Paketdiensten zu. Das belaste die Lieferlogistik zunehmend, insbesondere die sogenannte „letzte Meile“, also der finale Weg vom Zustellstützpunkt zum Kunden bringt eine Menge motorisierten Verkehrs mit sich.

Dem Stadtklima etwas Gutes tun — das gelingt an diesem Standort.
Wolfgang Honecker, Technischer Beigeordneter der Stadt Euskirchen

„Und das belastet das Stadtklima“, sagt er — viel Verkehr, viel CO₂. Deswegen sei es wichtig, dass in puncto Antriebstechnologie und Nullemission zukunftsfähige Konzepte gefunden und umgesetzt würden: „Dem Stadtklima etwas Gutes tun — das gelingt an diesem Standort.“ Das ganze Vorhaben passt laut Honecker zudem gut zu der Klimaanpassungsstrategie, die die Stadt aktuell erarbeite.

Ein Bagger steht im Hintergrund. Davor fünf Männer mit Schaufeln: Michael Merten, Abteilungsleiter der Niederlassung Betrieb Bonn (v.l.); Wolfgang Honecker, technischer Beigeordneter; Elmar Müller, Wirtschaftförderer der Stadt Euskirchen; Peter Mayer, regionaler polit. Beauftragter dt. Post; Michael Neußer, Betriebsratsvorsitzender Bonn

Vertreter der Stadt und Vertreter der DHL Group sind sich in puncto Klimafreundlichkeit einig und tätigen den Spatenstich für den neuen CO2-freien Zustellstützpunkt der Deutschen Post deswegen gemeinsam.

Deswegen stachen Vertreter der Stadt und Vertreter der DHL Group den Spaten am Mittwoch symbolisch synchron in die Erde. Zudem ist der Technische Beigeordnete der Überzeugung, dass der Standort an der Rudolf-Diesel-Straße gut gewählt ist: „Das Zentrum ist innenstadtnah und verkehrlich gut angebunden: Rundherum ein Umfeld, das den Stützpunkt gut verträgt.“

DHL Group strebt bis 2050 eine Null-Emissionen-Logistik an

Die DHL Group selbst strebt bis 2050 eine Null-Emissionen-Logistik an. Bis Ende 2025 soll es bereits bundesweit 280 CO₂-freie Standorte geben. Aktuell sind davon bereits 100 realisiert. Mit dem Zustellstützpunkt Euskirchen kommt nun ein weiterer hinzu.

In der konkreten Umsetzung bedeutet das für alle Standorte eine Ausstattung mit elektrischen Postautos. Ute Klinkhammer, die Euskirchener Zustellstützpunktleiterin, berichtet: „Am Standort Euskirchen sind wir jetzt schon zu 90 Prozent e-mobil unterwegs.“

Am Stützpunkt in der Rudolf-Diesel-Straße würden nun die beiden Standorte Euskirchen und Bad Münstereifel zusammenwachsen. „In Bad Münstereifel gibt es aktuell noch gar keine E-Mobilität“, so Klinkhammer.

In einem elektrisch betriebenem Postwagen stehen Sabine Kresen, Standortleitung Bad Münstereifel; Roland Strick, Standortleiter Euskirchen und Ute Klinkhammer Zustellstützpunktleiterin Euskirchen in Jacken der Deutschen Post.

In einem elektrisch betriebenem Postwagen ist mehr Platz, als man denkt, wenn man von außen draufguckt.

Die E-Mobil-Flotte wird nach und nach vergrößert

Daher würden nach dem Umzug zunächst einmal die vorhandenen Euskirchener E-Fahrzeuge genutzt. Die E-Mobil-Flotte werde dann nach und nach vergrößert.

Auf dem Gelände wird es also folgerichtig auch Ladestationen für die Fahrzeuge geben. Betrieben werden sollen diese über Photovoltaik-Anlagen (PV), für die es auf dem geplanten Stützpunkt an der Rudolf-Diesel-Straße auch genug Platz gibt.

Wir versuchen den Strom für unsere Fahrzeuge dann auch wirklich vollständig über unsere eigene PV-Anlage zu generieren.
Ute Klinkhammer, Euskirchener Zustellstützpunktleiterin

„Wir versuchen den Strom für unsere Fahrzeuge dann auch wirklich vollständig über unsere eigene PV-Anlage zu generieren“, erläutert Klinkhammer. So lange die Sonne ausreichend scheine, gehe das auch, sagt DHL Group-Sprecher Dieter Schuhmachers.

Wenn man an diesem Standort aber doch einmal fremden Strom benötigen sollte, dann werde sich die Post für Ökostrom entscheiden. Außerdem werde der Stützpunkt mit einer Wärmepumpe mit Fußbodenheizung, LED-Beleuchtung und Gebäudeautomation ausgestattet werden, informiert er.