VolkszählungAb Mai geht’s für den Zensus im Kreis Euskirchen von Haus zu Haus

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Im Kreis Euskirchen steht erneut eine Volkszählung an.

Kreis Euskirchen – Der Stichtag ist der 15. Mai. Dann geht’s von Haus zu Haus, dann startet auch im Kreis Euskirchen die große Volkszählung „Zensus 2022“.

Wofür dient die Volkszählung?

Mit der statistischen Erhebung wird ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Viele Entscheidungen in Bund, Ländern und Gemeinden beruhen auf Bevölkerungs- und Wohnungszahlen.

Wie viele Menschen werden im Kreis befragt?

Nach Angaben von Landrat Markus Ramers sind es etwa 19.000 Menschen an rund 6000 Wohnanschriften. Für die Gebäude- und Wohnungszählung werden alle privaten Eigentümer von Wohnungen oder Gebäuden mit Wohnraum befragt. In der Haushaltebefragung werden die zu befragenden per Zufallsstichprobe ausgewählt und zu Merkmalen wie Alter und Staatsangehörigkeit sowie zu ihrem Bildungsstand und Erwerbsstatus befragt.

Wirkt sich die Flut auf den Zensus aus?

Abwarten heißt da die Devise. „Wir warten auf genauere Informationen vom Land“, sagt Benedikt Hammes, Leiter des Zensus im Kreis. Das Land habe die Situation im Kreis Euskirchen, dass auch zehn Monate nach der Flut noch nicht alle Häuser und Wohnungen wieder bewohnt sein werden, nicht auf dem Schirm gehabt, so Hammes’ Stellvertreter Michael Milz. Der Stichtag für den Zensus 2022 ist der 15. Mai. Natürlich könne es sein, dass sich die Situation im Laufe des Jahres ändere.

Ist man verpflichtet, Auskunft zu geben?

Ja. Das entsprechende Gesetz heißt „Zensusgesetz 2022“. Sollte der Erhebungsbeauftragte beim ersten Mal niemanden antreffen, wird er laut Kreis einen Zettel in den Briefkasten werfen, wann er das nächste Mal kommen will – ähnlich wie beim Schornsteinfeger. Sollte jemand dreimal nicht angetroffen werden, muss der Interviewer dem Kreis Bescheid geben, der dann weitere Schritte einleitet.

Kann man sich am Zensus im Kreis beteiligen?

Ja, wenn man mindestens 18 Jahre alt ist. Der Kreis benötigt nach eigenen Angaben etwa 100 bis 200 Interviewer, die die vom Bund ausgewählten Adressen im Kreis aufsuchen werden. „Es ist eine ehrenamtliche Tätigkeit, die mit einer steuerfreien Aufwandsentschädigung entlohnt wird“, erklärt Benedikt Hammes, Leiter des Zensus im Kreis. Zudem sei es von Vorteil, wenn man mobil sei.

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Die Arbeitszeiten seien flexibel, so Hammes. Bis Ende August müssen alle Daten zusammengetragen sein. Um die Erhebungsbeauftragten, wie die Interviewer im Fachjargon heißen, zu finden, wird der Kreis auch Anzeigen schalten. Man kann sich aber auch direkt bewerben.

Wie funktionieren Zensus und die Corona-Pandemie?

Im Rahmen der „Online First“-Strategie soll die Beantwortung von Fragebögen im Zensus 2022 vorrangig online erfolgen. Der persönliche Kontakt zwischen auskunftspflichtigen Personen und Interviewerinnen und Interviewern im Zuge der Haushaltebefragung ist auf die sogenannte Existenzfeststellung, also die Ermittlung der Anzahl sowie der Kernmerkmale der Personen im Haushalt, beschränkt.

Zensus

Für den Zensus arbeiten die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zusammen. Sie bereiten die Befragung vor, koordinieren eine einheitliche und termingerechte Durchführung und sichern die Einhaltung der Qualitätsstandards. Das Statistische Bundesamt ist dabei für die Entwicklung der benötigten technischen Anwendungen verantwortlich.

Die Statistischen Ämter der Länder übernehmen die Durchführung der Befragungen in ihrem jeweiligen Bundesland. Sie erheben eigenständig die Daten für die Gebäude- und Wohnungszählung und organisieren die Einrichtung von Erhebungsstellen in den Kreisen.

Deren Hauptaufgabe besteht darin, Erhebungsbeauftragte anzuwerben und die Befragung vor Ort zu koordinieren. Die Daten werden anonymisiert ausgewertet. Beim Zensus geht es nicht darum, etwas über die individuellen Lebensverhältnisse oder Einstellungen der Einwohnerinnen und Einwohner zu erfahren.  Die Ergebnisse des Zensus werden voraussichtlich ab Ende 2023 vorliegen. (tom)

Man werde darauf achten, dass der Impfstatus der Interviewer dem dann geltenden Standard entspreche, so der Zensus-Chef des Kreises. Zudem werden Hammes zufolge die Interviewer eine Maske tragen, wenn sie an den Haustüren klingeln.

Wo kann man sich melden, wenn man Fragen hat?

Der Kreis hat ein Büro am Annaturmplatz (Annaturmstraße 31) in Euskirchen angemietet. „Aufgrund des Datenschutzes dürfen wir nicht im Kreishaus arbeiten“, erklärt Hammes. Die Öffnungszeiten sind von montags bis donnerstags 8.30 bis 15.30 Uhr und freitags 8.30 bis 12.30 Uhr.

Werden die Interviewer geschult?

Ja. Der Kreis wird die Mitarbeiter schulen. Zudem wird es Ausweise geben, damit sich die Zensus-Interviewer an der Haustür identifizieren können.