Wetter im Kreis EuskirchenViel zu warm und zu trocken

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Bestes Badewetter bot der Juni, der erste Sommermonat, auch in der Eifel. Im Schleidener Freibad Dieffenbachtal kühlten sich viele große und kleine Wasserratten ab.

Bestes Badewetter bot der Juni, der erste Sommermonat, auch in der Eifel. Im Schleidener Freibad Dieffenbachtal kühlten sich viele große und kleine Wasserratten ab.

Kreis Euskirchen – Der Juni des Jahres 2019 reiht sich ein in die Riege der Rekord-Monate. Er war viel zu warm, zu trocken und extrem sonnenscheinreich.

Der erste Sommermonat war im Kreis Euskirchen der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, nur im Raum Zülpich war der Rekord-Juni 2003 um ein Zehntel wärmer. Mit einer Mitteltemperatur von 19,8 Grad (Zülpich und Lommersum) in den Niederungen und 17,6 Grad auf 500 Metern Seehöhe in Sistig betrug die Abweichung +3,4 bis +3,6 Grad.

Rekordtemperatur am 25. Juni

Bis zur Monatsmitte lagen die Wärmerekorde eher im Osten von Deutschland, im letzten Monatsdrittel setzte sich das hochsommerliche Wetter dann auch im Rheinland fest. Die höchsten Temperaturen lieferte der 25. Juni. Hier eine kleine Auswahl: Lommersum 35,9 Grad, Sinzenich 35,7 Grad, Heimbach 34,1 Grad, Nettersheim 33,1 Grad, Sistig 31,9 Grad, Dahlem 31,1 Grad, Schöneseiffen 30,7 Grad und Miescheid 29,7 Grad. Die bisherigen Spitzenwerte von 37,6 Grad in Euskirchen und 33,5 Grad in Sistig aus dem Juni 1947 wurden nicht erreicht.

Auch die Zahl der Sommertage war extrem hoch: 12 Tage gab es in Sistig, 16 in Lommersum und Euskirchen, 20 in Zülpich.

Viele Sonnenstunden

Zahlreiche Hochdruckgebiete ließen der Sonne im Juni freie Bahn, und als Folge gab es in allen Höhenlagen Sonnenstundenrekorde seit 1947: Lommersum 323 Stunden (Mittelwert 192 Stunden), Dahlemer Binz 322 Stunden, Zülpich, Schöneseiffen und Nettersheim 312 Stunden, Sistig 281 Stunden, Heimbach 275 Stunden und in der Tallage von Malsbenden 261 Stunden.

Nur an fünf Tagen Regen

Insgesamt war der Juni zudem viel zu trocken. An nur fünf Tagen fiel nennenswerter Regen, Gewitter waren sehr selten. Nur im Raum Udenbreth schaffte ein Gewitter in der Nacht zum 6. Juni innerhalb weniger Stunden 40,8 l/qm. So viel gab es in den Niederungen im ganzen Monat nicht, meist fielen nur 30 bis 60 Prozent der üblichen Mittelwerte. Hagelunwetter wie in Süddeutschland verschonten Börde und Eifel zum Glück.

Regenmengen aus dem Kreis:

Hier einige der Regenmengen aus dem Kreisgebiet: Steinbachtalsperre 24 l/qm, Eicherscheid und Houverath 28 l, Füssenich 29 l, Ahrhütte 30 l, Sinzenich, Blankenheim und Schmidtheim 32 l, Zülpich 33 l, Flamersheim 35 l, Heimbach und Palmersheim 38 l, Dahlem 39 l, Euskirchen 40 l, Bad Münstereifel 41 l, Nettersheim 42 l, Lommersum und Sistig 44 l, Scheven 45 l, Kuchenheim 46 l, Olef und Malsbenden 51 l, Strempt 53 l, Urfttalsperre 55 l, Vogelsang 59 l, Schöneseiffen 65 l, Udenbreth 76 l und Miescheid 84 l/qm.

Wind meist aus südwestlicher Richtung

Aufgrund fehlender Gewitter gab es auch nur örtlich stürmische Böen. Am 4. Juni meldeten die Deponie bei Strempt 85 km/h und die Dahlemer Binz 72 km/h, am 8. Juni Schöneseiffen 76 km/h und Nettersheim 63 km/h. Die Wind kam meist aus südwestlicher Richtung.

Karl Josef Linden ist pensionierter Oberstudienrat und betreibt eine Meteomedia-Wetterstation in Sinzenich.