Naturhistorischer PfadDorfgemeinschaft Zülpich-Sinzenich eröffnet neuen Wanderweg

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Uwe Kleinert (v.l.), Ortsvorsteher Josef Heinrichs und Martina Porschen eröffneten am Sonntag den neuen Wanderweg in Sinzenich. 

Zülpich-Sinzenich – Obwohl die Straßen und Häuser des Heimatorts vertraut sind, ist die Historie oft unbekannt. Der Geschichte auf die Spur gegangen ist die Dorfgemeinschaft Sinzenich – und hat etwa herausgefunden, dass es sich bei einem Erdhügel um den ehemaligen Standort einer Flughalle aus dem Zweiten Weltkrieg handelt. Die Erkenntnisse sind nun auf einem Wanderweg nachvollziehbar.

„Unser erster Wanderweg entlang des Mühlenbachs hat derart guten Anklang gefunden, dass wir uns bei dem zweiten Rundweg mit den Natur- und Landschaftsschutzgebieten befasst haben“, so Uwe Kleinert: „Wir wollten die Geschichte unseres schönen Ortes erlebbar machen und das Ergebnis dieser Arbeit kann ab sofort auf zehn Schautafeln rund um Sinzenich besichtigt werden.“

Anstoß zum Wanderweg gab ein Besuch aus Übersee

Der Ursprung der Bemühungen lag in einem Besuch eines Amerikaners. Er wollte bei einer Ahnenreise die Herkunft seiner Familie ergründen und weckte bei seiner Suche auch die Neugier der Sinzenicher und deren Willen, die Recherchen zu vertiefen. „Unsere Nachforschungen haben uns mit den Schrecken des Zweiten Weltkrieges konfrontiert, aber auch letzte Zufluchtsorte für gefährdete Tierarten offenbart“, so die Geschäftsführerin der Dorfgemeinschaft, Martina Porschen.

Auf dem 7,5 Kilometer langen Wanderweg informieren liebevoll gestaltete Schautafeln mit Bildern und Infotexten über die Hintergründe der zum Teil unscheinbar wirkenden Orte. Beginnend an der Burg, führt der Weg vorbei an Streuobstwiesen zur Hubertushütte und dem Modellflugplatz in Richtung Waldkapelle bis zur alten Friedhofsmauer.

Die Vielfalt der Tierwelt

„Nur wenigen ist die Vielfalt der Tierwelt bekannt“, so Porschen. Von Tauben bis zu Rehen, Rebhühnern oder Fasanen tummelt sich eine Vielzahl Zwei- und Vierbeiner. Genauso kann die örtliche Flora unter die Lupe genommen werden: „Brennnesseln beispielsweise sind für viele Schmetterlingsarten als Nahrungsquelle unverzichtbar. Andere Arten wie der Schwalbenschwanz bevorzugen hingegen Fenchel.“

Der Wanderweg soll daher nicht nur einen Einblick in die Vergangenheit gewähren, sondern auch die Augen für die Tier- und Pflanzenwelt öffnen. „Wenn ich an meine eigene Jugend zurückdenke, während der ich mit Freunden am Mühlenbach gespielt habe, hat sich viel verändert“, so der stellvertretende Bürgermeister André Heinrichs.