Therme-BetreiberZweites Euskirchener Freibad nur mit Hilfe von Firma Wund denkbar

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Bis 2007 betrieb die Stadt Euskirchen am Keltenring ein Freibad. Heute dient das Areal dem Freizeitsport. Jetzt wurde wieder über einen Neubau diskutiert.

Bis 2007 betrieb die Stadt Euskirchen am Keltenring ein Freibad. Heute dient das Areal dem Freizeitsport. Jetzt wurde wieder über einen Neubau diskutiert.

Euskirchen – Die Stadt Euskirchen wird vorerst kein zusätzliches Freibad bauen. Diesen Beschluss hat einstimmig der Ausschuss für Kultur, Freizeit und Sport gefasst. Er folgte damit einem Vorschlag der Stadtverwaltung. Ganz vom Tisch ist das Thema aber nicht. Falls die Wund Holding GmbH die Erweiterung der Therme in Angriff nimmt, soll ausgelotet werden, ob in diesem Zusammenhang auch die Errichtung eines Freibads infrage käme. Die Verwaltung soll zu gegebener Zeit Gespräche mit Wund führen.

Die Entscheidung des Ausschusses beruht in erster Linie auf finanziellen Gründen. Die Verwaltung hatte das Euskirchener Architekturbüro Blass mit der Erstellung einer Planungsskizze und einer Kostenschätzung beauftragt. Der Bau eines Bads in „recht einfacher“ Ausführung, wie es der Leiter des Stadtbetriebs Freizeit und Sport, Jürgen Huthmacher, formulierte, würde demnach mit rund 4,7 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Verwaltung riet von Neubau ab

Hinzu kämen jährliche Zusatzbelastungen von etwa 425.000 Euro für Betriebskosten, Personal, Abschreibungen und Darlehenszinsen, wobei die Erträge aus den Eintrittsgeldern schon berücksichtigt sind. Bei dem Betrieb eines Freibads handele es sich um ein Angebot für durchschnittlich maximal 110 bis 120 Tage im Jahr, gab Huthmacher zusätzlich zu bedenken. Mit Blick auf die Kosten, die ein zweites städtisches Freibad neben dem Waldfreibad verursachen würde, riet die Verwaltung in ihrem Resümee von einem Neubau ab. Nichtsdestotrotz hatte sie eine Liste mit Standorten zusammengestellt, die theoretisch in Betracht kommen.

Vorbild Rosenbad

Auch die Grünen halten es für erfreulich, dass die Wund-Holding sich eine Kooperation mit der Stadt vorstellen kann, wie Manuela Drexler sagte. Sie erinnerte aber auch an eine andere Variante, die ihre Fraktion bereits im vorigen Jahr ins Gespräch gebracht hatte: ein von einem Verein betriebenes Bürgerbad nach dem Vorbild des Rosenbads in Gemünd.

Drexler schlug vor, sich das Konzept von den Gemündern in der nächsten Sitzung vorstellen zu lassen. Der Ausschuss stimmte zu. (ejb)

Sie liegen in der Nähe des Kreishauses, in der Nachbarschaft des Geländes der früheren Westdeutschen Steinzeugwerke und in der Parkanlage Auelsburg. Die Fläche am Keltenring, auf der sich bis 2007 ein städtisches Freibad befand, scheidet nach Ansicht der Verwaltung aus – wegen der neuen Nutzung als Freizeit-Areal und der geplanten Renaturierung der Erft.

Während ein Neubau unter städtischer Regie also ausscheidet, kann man sich im Rathaus eine Kooperation mit Wund vorstellen. Die Firma hatte schon vor Jahren Planungen für eine Vergrößerung der Therme angekündigt. Unter anderem war von einem Rutschenparadies die Rede. Die Verwaltung hält es für denkbar, in den Erweiterungstrakt ein Freibad zu integrieren.

Corona bremst Expansion

Wegen Corona ist von einem Ausbau der Therme derzeit aber keine Rede. Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos) sagte, es sei „schwer, von Wund eine konkrete Aussage zu erhalten“, da das Unternehmen die Folgen der Pandemie nicht abschätzen könne. In einem Schreiben der Holding hatte es geheißen, man wolle die Zusammenarbeit mit der Stadt „gerne auch im Zuge der vorgesehenen Erweiterung der Badewelt fortführen“. Und: „Denkbar sind hier die verschiedensten Varianten der Einbringung eines Freibades in das Gesamtkonzept.“

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Die Fraktionen schlossen sich der Strategie der Verwaltung an. „Wir freuen uns, wenn Wund mit uns kooperiert“, sagte Richard van Bonn, Sprecher der UWV, die die Debatte über den möglichen Bau eines Freibads im vorigen Jahr mit einem Prüfauftrag ausgelöst hatte.