Trainer Ali Meybodi zieht sein FazitDas waren Fluch und Segen für den FC Pesch

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Ali Meybodi (links) freut sich auf seinen Urlaub.

Köln – Ein freundschaftlicher Händedruck mit seinen Spielern und Trainerkollegen sowie ein letztes Telefonat. Dann war Fußballpause für Ali Meybodi. Alle elf Abgänge des FC Pesch haben einen neuen Verein gefunden. Pascal Tonou (DJK Gnadenthal) und Mahrab Khan (Spvg Schonnebeck) waren die letzten.

Zuvor hatten sich Mats Kremer, Finn Springer und Granit Rama mit dem SC Fliesteden geeinigt, das Quintett Georg Shkri, Deniz Kayla, Ajet Shabani, Astrid Dauti, Fehd Mestiri schließt sich dem  Bezirksligisten FC Leverkusen an und Joshua Sumbunu wechselt zum MSV Düsseldorf.

Bevor aber der Trainer des FC Pesch in den Flieger zu seinem dreiwöchigen Urlaub in den USA stieg, wo er weit weg vom alltäglichen Verhandlungsstress abschalten wird, ließ er noch einmal die Saison 21/22 in der Mittelrheinliga Revue passieren - und seine sportliche Bilanz bezog er nicht nur auf die Statistik. „Ich will auch vor meinem achten Jahr hier keine alten Fehler wiederholen, aber auch die positiven Erkenntnisse mitnehmen“, sagte Meybodi.

Georg Shkri

Georg Shkri (rechts) gehört zu den elf Abgängen des FC Pesch.

Nach den reinen Zahlen war der zehnte Tabellenplatz das Resultat einer mit 27 Punkten und Rang acht ordentlichen Hinrunde.  In der separaten Rückrundenwertung bedeuteten 20 Punkte nur noch Rang 13.

„Zwei Monate vor dem Saisonende hatten wir den Klassenerhalt so gut wie geschafft, diese Qualität hätten gern viele Mannschaften in dieser Staffel gehabt“, betont Meybodi.

FC Pesch stellt den viertbesten Angriff der Staffel

Die frühzeitige Sicherheit sei ein Segen, aber auch ein Fluch gewesen. Die Wochen ohne Ziel sind nach seiner Ansicht der wesentliche Grund für die insgesamt 39 Gegentore in der Rückrunde. Die Quote hatte sich nach der Hinrunde (20) nahezu verdoppelt, weil ihm die künstlich vermittelte Spannung und Motivation in der Kabine kein Spieler mehr so richtig abgenommen habe.

Dass das Trainerteam laut Meybodi  trotzdem vieles richtig gemacht habe, verdeutliche die Zahl der erzielten Tore: Mit 71 Treffern stellte Pesch am Ende den viertbesten Angriff in der Staffel. Ohne den Toptorjäger Ergün Yildiz, der im Winter zu Alemannia Aachen gewechselt war, habe man im gegnerischen Strafraum diese Rolle erfolgreich auf mehrere Schultern verteilt.

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Die zahlreichen Abgänge überraschen Meybodi als alten Hasen in diesem Metier nicht mehr. „Wir haben die Aufwandsentschädigungen nach den zwei Corona-Jahren nicht gekürzt, es gibt einfach in anderen Vereinen mehr“, sieht der Coach den personellen Aderlass gelassen. Pesch stehe finanziell solide auf vielen Beinen, denn man sei nicht von einem einzelnen Sponsor abhängig.

Deshalb sei es auch kein Problem gewesen, mit einem unveränderten Etat vielversprechenden Ersatz zu finden. „Wir haben mit zwölf Zugängen den Kader auch verjüngt, diese Ausgangsposition mit vielen entwicklungsfähigen Talenten hat für mich einen ganz besonderen Reiz und darauf freue ich mich riesig“, so Meybodi.