GlasfaseranschlüsseÖsinghausener Internet soll schneller werden

Lesezeit 2 Minuten
Der Netzbetreiber macht den Ausbau von der Nachfrage abhängig. In Ösinghausen erwartet er wenigstens 522 Kunden.

Der Netzbetreiber macht den Ausbau von der Nachfrage abhängig. In Ösinghausen erwartet er wenigstens 522 Kunden.

Burscheid – Die Digitalisierung ist in aller Munde und in Zeiten von Corona wird klar, wie wichtig ein schnelles Netz ist, damit auch alle Privathaushalte in der Lage sind, mitzuhalten. Sei es im Homeoffice oder Homeschooling.

Als Paten des Netzbetreibers unterwegs

In Ösinghausen sind einige Aktive des Quartierstreffs nun in Sachen Glasfaserausbau unterwegs und leisten als Paten des Netzbetreibers Novanetz Überzeugungsarbeit.

Das könnte Sie auch interessieren:

Novanetz will die Glasfaserkabel in der Dicke eines kleinen Fingers kostenlos direkt bis ans Haus verlegen. Doch wie Rainer Pentzek vom Veilchenweg und seine Mitstreiterinnen Monika Wolf und Dagmar Kaufmann in zahlreichen Gesprächen mit Nachbarn erfuhren, gibt es noch vielfach Vorbehalte. Novanetz beteuert, dass durch den Anschluss kein Vorgarten verunstaltet werde. Mit der Erdrakete gehe es unter Rasen und Blumen oder der gepflasterten Einfahrt einfach hindurch.

Genügsam mit dem Kupferkabel

Manchen, so die Paten, genügten die Kupferkabel und zumal die ältere Generation, die auf das Internet womöglich nur gelegentlich angewiesen sei, denke, dass das Tempo der Verbindungen ihnen reicht. Für Dagmar Kaufmann steht aber fest: „Jetzt oder nie.“ Wichtig ist ihr, dass es genügend Mitstreiter gibt, so dass Novanetz in Ösinghausen den Anfang macht. Bei 522 Häusern mit 700 Wohneinheiten brauchen die Netzbetreiber 370 Verträge, damit das schnelle Internet kommen kann. Laut Novanetz gibt es bislang 200 Verträge.

Flächendeckende Versorgung bis 2030

Wie Reiner Brachvogel von Novanetz erklärt, hat die Bundesregierung die Vorgabe gemacht, dass bis 2030 flächendeckend mit Glasfaser versorgt wird. „In den nächsten zehn Jahren muss das sowieso in die Haushalte verlegt werden.“ Ein Irrtum sei es zu glauben, dass die Anbieter nun Schlange stünden, um alle Haushalte anzuschließen. Etablierte Anbieter setzten noch auf die Kupferkabel, dort bekämen sie ihr Geld ja eh. Doch weiß Brachvogel auch, dass das Netz zunehmenden Anforderungen ausgesetzt ist. „Die Unterversorgung nimmt zu. 15 bis 25 Megabit, damit kann eine Familie heute nicht mehr viel anfangen und bekommt massive Probleme, wenn gleichzeitig zum Homeoffice die Kinder Homeschooling machen. Für die Kinder gibt es da keine Chancengleichheit“, sagt Brachvogel.

Zusammenhalt der Generationen

Pentzek appelliert daran, dass die Generationen zusammenhalten. Auch wer nicht ständig im Netz unterwegs sei, könne mitmachen. Nachträglich aufzurüsten sei aufwändig: Die Straße muss gesperrt werden, eine Baugenehmigung ist erforderlich und für jeden neuen Anschluss braucht es ein Genehmigungsverfahren. Brachvogel beziffert den Eigenanteil der Haushalte auf bis zu 2500 Euro.