Baustelle auf der L359 in WitzheldenBechhauser Weg wird als Abkürzung missbraucht

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Bechhausen

Der Bechhauser Weg (hier am Anfang in der Witzheldener Ortsmitte) wird wegen der Baustelle auf der L359 als Abkürzung missbraucht.

Leichlingen-Witzhelden – Auf der letzten Etappe sorgt die lange Baustelle auf der L359 in Witzhelden für unerwünschten Schleichverkehr: Weil für den dritten und letzten Bauabschnitt zur Sanierung der Landesstraße jetzt die Strecke von Herscheid bis Flamerscheid gesperrt ist, wird der Bechhauser Weg als Abkürzung benutzt. Das ist nicht erlaubt und hat die Bürgerliste Witzhelden Leichlingen (BWL) am Sonntag zu einem als Eilsache markierten Antrag veranlasst.

Die BWL-Ratsfraktion hat die Straßenverkehrsbehörde der Stadtverwaltung aufgefordert, die missbräuchliche Benutzung der schmalen Anliegerstraße zu unterbinden.

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Wegen der Sperrung der L359 ab Herscheid wird der schmale Bechhauser Weg (r.) als Abkürzung missbraucht.

BWL-Sprecher Franz Jung spricht von „einem nicht mehr akzeptablen Zustand“, vor allem zu Zeiten des Berufsverkehrs morgens und abends, der sich nach Ende der Herbstferien seiner Befürchtung nach noch verschlimmern dürfte: „Unerträglich viele Autos, Lieferwagen und Motorräder, die aus Solingen über Wupperhof kommend in Richtung Hilgen/Burscheid oder Wermelskirchen fahren, nutzen den Bechhauser Weg als Abkürzung“, klagt der zweite Vorsitzende der Wählervereinigung.

Witzhelden: Schleichweg für Ortskundige

Der schmale Bechhauser Weg, stellenweise eher ein landwirtschaftlicher Fahrweg denn eine Straße, führt von der L359 in Herscheid schnurstracks in die Witzheldener Ortsmitte und ist deshalb für Ortskundige eine rasche Abkürzung zur offiziellen Umleitungsstrecke, die in weitem Bogen über Oberbüscherhof und Metzholz führt.

„Oft befahren Kolonnen von Fahrzeugen in den Morgen- und Abendstunden gleichzeitig diese Strecke“, und zwar in beiden Richtungen, berichtet Jung. Aber die Durchfahrt ist mit eindeutigen Verkehrsschildern untersagt und nur Anliegern erlaubt. Da nach Jungs Beobachtungen zudem auch das gültige Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde häufig missachtet werde, komme es „permanent zu sehr gefährlichen Situationen“. Es werde „überwiegend gerast, im Besonderen von Motorradfahrern“, beschwert sich Jung, der früher auch ehrenamtlicher Beauftragter der Stadt gegen Motorradlärm war. Ein Amt, das er auch wegen zahlreicher Anfeindungen zermürbt wieder abgegeben hat.

Zu eng für zwei Autos

Der Bechhauser Weg werde von sehr vielen Fußgängern, Radfahrern, Familien mit Kinderwagen und auch mit Pferden vom Reiterhof Tiedmann genutzt und habe keinen Fußweg:Ein Begegnungsverkehr ist hier kaum möglich“, erklärt Jung, „die Fahrzeuge weichen auf den Grünstreifen oder aber, zum Ärgernis der Anwohner, in deren Einfahrten aus.“

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Die BWL bemängelt, dass in Herscheid Schilder fehlen, die deutlicher darauf hinweisen, dass der Straßenverkehr über Oberbüscherhof und Metzholz zu fahren hat. Die Stadtverwaltung wird aufgefordert, sich der Situation anzunehmen und den Schleichverkehr zu unterbinden, bevor nach Ferienende auch Schulkinder diesen Weg nehmen, weil die L359 nicht begehbar ist.

Die Bauarbeiten in dem Bereich sollen nach Planungen des Landesbetriebs Straßen NRW bis Ende Oktober dauern. Wie eben die zuvor mit Schlaglöchern und Flicken übersäte Strecke danach wieder ist, kann man zwischen Witzhelden und Grünscheid schon erfahren, wo die Sanierung der Asphaltdecke abgeschlossen ist. Lediglich die Randstreifen sind noch mit Baken abgesperrt. Ein Rad- und Gehweg wird im Zuge des Ausbaus wie berichtet zur Verärgerung von Stadtrat und Verwaltung jetzt noch nicht angelegt.