49,5 unbesetzte StellenLeverkusener Baudezernat findet einfach nicht genug Personal

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Das Elberfelder Haus, Sitz der unterbesetzten Bauverwaltung.

Das Elberfelder Haus, Sitz der unterbesetzten Bauverwaltung.

Leverkusen – Vom stark unterbesetzten Baudezernat in der Leverkusener Stadtverwaltung ist in jüngster Zeit oft zu hören. Aktuell ist gar das Bauaufsichtsamt für den Publikumsverkehr geschlossen, weil dort 3000 Textbausteine in der Software zur Erteilung von Baugenehmigungen in Eigenarbeit von Hand ausgetauscht werden müssen. Bauanträge werden erst nach dem 27. August wieder angenommen, ließ der Fachbereich verlauten.

Aber auch sonst herrscht Personalmangel im Dezernat von Andrea Deppe. 73 unbesetzte Planstellen wurden Ende April gezählt, inzwischen sind es nach vielen Ausschreibungen und Anwerbeversuchen noch 49,5 unbesetzte Stellen.

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Zum Baudezernat gehört neben Stadtplanung, Kataster und Vermessung, Bauaufsicht, Gebäudewirtschaft, Tiefbau, Stadtgrün und auch die Feuerwehr. Allein in der Gebäudewirtschaft sind 25 Stellen vakant. „Bei insgesamt rund 700 Stellen im Dezernat entspricht dies einer Quote von zirka sieben Prozent“, heißt es in einer Stellungnahme der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Bürgerliste. Trotz mehrmaliger Ausschreibungen hätten manche Stellen nicht besetzt werden können.

Viele erfolglose Versuche

Dabei lässt die Stadtverwaltung in Leverkusen kaum einen Weg unversucht, an neues Fachpersonal zu kommen. Die Ausschreibung der Stellen findet sich im Internet auf der Website der Stadt Leverkusen, bei interamt, bund.de, karriere.nrw, facebook, Bundesagentur für Arbeit, in Printmedien und auch auf Plattformen wie indeed oder xing. Auch in Fachmedien wie der Bauwelt wird inseriert. Weitgehend erfolglos.

Die Privatwirtschaft zahlt einfach besser. Eine freie Gehaltsverhandlung sei im öffentlichen Dienst allerdings nicht möglich. Die Stellen werden bewertet und im Stellenplan ausgewiesen, der Tarif für den öffentlichen Dienst lässt das wenig Spielraum, übertarifliche Angebote sind nicht drin. Nur in wenigen besonders betroffenen Bereichen werden punktuell Fachkräftezulagen angeboten.

Sichere Arbeitsplätze im Öffentlichen Dienst? Sie scheinen auch in Krisenzeiten nur noch einen begrenzten Reiz auszuüben.