Junger Dirigent übernimmtBayer-Orchester verabschiedet Pierre Kuijpers nach 25 Jahren

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Bayer-Blasorchester Abschied Pierre Kuijpers Tobias Schütte

Pierre Kuijpers (rechts) dirigierte 25 Jahre lang das Bayer-Blasorchester, auf ihn folgt Tobias Schütte

Leverkusen – „Abschied Pierre Kuijpers, willkommen Tobias Schütte“ – der Titel war Programm: Am Samstag verabschiedete das Bayer-Blasorchester seinen künstlerischen Leiter Pierre Kuijpers nach 25-jähriger Zusammenarbeit. Mit einem Lächeln trat der international renommierte Dirigent sein letztes Stück „Danzón No. 2“ von Arturo Márquez Navarro an.

Im Publikum flossen Tränen, auch Mitglieder des Orchesters und der Dirigent waren den Tränen nah. Kräftig applaudierten die zahlreichen Besucher im Anschluss. Eine Stimmung des Umbruchs schwang doch stets mit.

Nach der Gastprobe haderte Kuijpers

Im Laufe seiner Tätigkeit führte der Niederländer das Orchester zu einem sinfonischen Blasorchester mit hoher Klangfülle und -breite, wie er selbst betonte. Doch dass der heute 76-Jährige überhaupt die Rolle des künstlerischen Leiters übernahm, sei vor 25 Jahren gar nicht sicher gewesen. Nach der Gastprobe haderte der Dirigent mit sich, doch seine Frau gab den entscheiden Impuls.

Bayer-Blasorchester Abschied Konzert

Das Bayer-Blasorchester verabschiedete sich mit einem Konzert von Pierre Kuijpers.

Moderator Sebastian Brings betonte: „Er hat das Bayer-Blasorchester zu dem gemacht was es heute ist. Seine bedingungslose Leidenschaft für die Musik ist mir immer in Gedanken geblieben.“ Ein umfassendes Programmheft, dass im Vorfeld erstellt wurde, griff die Meilensteine der gemeinsamen Arbeit auf und ließ die Mitglieder des Orchesters in gemeinsamen Erinnerungen von Reisen schwelgen.

„Man kann es kaum besser machen“

Der Leiter des Orchesters, Ulrich Vienken, resümierte, „man kann vieles anders machen, aber besser kaum“, und verabschiedete Kuijpers in den „Unruhestand“. Zum Abschied wurde Kuijpers vom Orchester zum Ehrendirigent ernannt. Er verabschiedete sich mit den Worten: „Das Bayer-Blasorchester ist mein Lieblingsorchester. Ich habe nie für so ein tolles Publikum gespielt.“

Tobias Schütte feierte sein Debüt mit dem Stück „El Camino Real“ von Alfred Reed. Neuen Wind möchte der gelernte Kunstschmied und Posaunist mit exklusiven Arrangements mit Sängern und weiteren Konzerten außerhalb von Leverkusen einbringen. Schütte, der die Wahl zum Dirigenten mit großer Mehrheit gewann, fasste zusammen: „Super Orchester, super Publikum, super Halle, was will man mehr“.

Uraufführung eines eigenen Werks

Ein weiteres Highlight war die Uraufführung des eigens für das Orchester komponierten Werkes „And The Rest Is Silence“ von Thiemo Kraas anlässlich des 120-jährigen Bestehens des Orchesters. Thema des Stücks ist ein Spaziergang durch den Wald mit Blättern, die im Wind wehen, dunklen Mooren und hohen Gräsern.

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Zum Abschluss des Konzerts kam Kuijpers nochmals auf die Bühne und dirigierte „Aux Champs-Elysées“. Das Publikum stand auf und sang mit. Ein endgültiger Abschied unter regem Applaus folgte. Besucherin Birgitt Reich, die seit rund 20 Jahren regelmäßig Konzerte besucht, gab bezüglich des Umschwungs an: „Das wird sehr interessant werden. Da wird es noch einige positive Überraschungen geben.“