„Draußen-Jobber“ in LeverkusenGewerkschaft warnt vor Hitze und gibt Tipps

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Bauarbeiter im Sommer (Symbolbild).

Leverkusen – Wer im Freien arbeitet, sollte das Risiko, das Sonne und Hitze mit sich bringen, im Blick behalten. Darauf macht die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) aufmerksam.

Der Bezirksvorsitzende, Mehmet Perisan, appelliert an die rund 1600 „Draußen-Jobber“ der Bau- und Agrarbranche in Leverkusen: „Keiner sollte die hohe UV-Einstrahlung auf die leichte Schulter nehmen. Sie kann zu dauerhaften Schäden auf der Haut bis hin zu Krebs führen“. Die Gewerkschaft rät zu einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50. Auch regelmäßiges Wassertrinken sei ein Muss.

Zahl der Hitzetage durch Klimawandel gestiegen

Die Zahl der Hitzetage sei durch den Klimawandel in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Besondere Vorsicht müsse man zur Mittagszeit walten lassen: Zwischen 12 und 14 Uhr sollte der Großteil der Arbeiten in den Schatten verlegt werden. Zudem sollte man möglichst viele Körperteile mit Kleidung bedecken.

Perisan rät beispielsweise zu einem am Helm befestigten Nackenschutz: „Eine Kleinigkeit, die aber viel bringt“. Denn ständige UV-Einstrahlung schädige die Haut, lange bevor sich ein Sonnenbrand bemerkbar mache. Insbesondere helle Hauttypen trügen ein hohes Krebsrisiko, das Arbeiten mit freiem Oberkörper solle man daher besser vermeiden. Bundesweit verzeichnete die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) im vergangenen Jahr rund 2600 Verdachtsanzeigen für weißen Hautkrebs.

Arbeitgeber sollen Gesundheitsschutz ernst nehmen

Dieser gelte seit 2015 als eine anerkannte Berufskrankheit. Perisan fordert Unternehmen auf, den Arbeits- und Gesundheitsschutz in der heißen Jahreszeit ernstzunehmen: „Die Arbeitgeber sind in der Pflicht, ihr Personal vor Gesundheitsgefahren im Job zu schützen“. Bei Temperaturen um die 30 Grad könnte eine Mittagspause demnach auch mal länger dauern. Doch Hitze sei nicht das einzige Wetterphänomen, das „Outdoor-Arbeit“ einen Strich durch die Rechnung machen könne, auch Stürme und Starkregen gehörten dazu.

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Der Bau brauche laut Perisan Lösungen, damit die Beschäftigten bei einem Arbeitsausfall nicht ohne Lohn dastünden. Er verweist aufs Dachdeckerhandwerk: Zwischen April und November erhielten Beschäftigte eine Ausfallzahlung von 75 Prozent des Bruttolohns, wenn sie wegen extremer Wetterereignisse nicht arbeiten könnten.

Sie wird für maximal 53 Stunden pro Jahr gezahlt. Weitere Infos und einen Ausfallgeldrechner finden Beschäftigte der Branche online bei den Sozialkassen des Dachdeckerhandwerks.